Russland-Reise mit Ministerin: Unternehmer beleben Kontakte

dpa/lsw Stuttgart. Ungeachtet der Sanktionen gegen Russland bricht Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) mit einer großen Delegation auf, um die Kontakte mit dem Riesenreich wiederzubeleben. Bei der Reise vom 2. bis 5. Juni mit Stationen in Moskau und St. Petersburg geht es vor allem um Digitalisierung, den Maschinenbau und die Automobilindustrie, wie das Ministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Hoffmeister-Kraut führt eine Delegation mit 40 Teilnehmern an, darunter auch Unternehmer, Verbands- und Kammerfunktionäre.

Nicole Hoffmeister-Kraut. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

Nicole Hoffmeister-Kraut. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild

„Der angestrebte digitale Wandel der russischen Industrie eröffnet baden-württembergischen Unternehmen insbesondere im Maschinenbau und der Automobilindustrie gute Geschäftschancen“, erklärte die Ministerin. Auf dem Programm stehen Treffen mit russischen Politikern und Wirtschaftsvertretern. Geplant ist zudem ein Besuch im Moskauer Innovationszentrum Skolkowo sowie beim Internetriesen Yandex, dem russischen Google.

In St. Petersburg führt die Ministerin Wirtschaftsgespräche unmittelbar vor dem Start des Internationalen Wirtschaftsforums. Dort wird am 7. Juni Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet. Ihre Reisen wollen die Politiker auch als Signal an die Wirtschaft für eine neue Zusammenarbeit mit Russland verstanden wissen.

Für Baden-Württemberg ist Russland nach Angaben des Ministeriums in Stuttgart ein wichtiger Handelspartner. Demnach wachsen die Exporte etwa von Maschinen, Autos und Autoteilen aus dem Südwesten nach einem Abwärtstrend seit 2017 wieder. Sie lagen 2018 bei 3,3 Milliarden Euro, zehn Prozent mehr als 2017.

Auch im Bundestrend ist abzulesen, dass die deutschen Unternehmen wieder mehr investieren. Nach Angaben der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau legten die deutschen Direktinvestitionen zuletzt so stark zu wie seit der Weltfinanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Sie stiegen nach Angaben der Bundesbank auf 3,3 Milliarden Euro.

Zum Artikel

Erstellt:
31. Mai 2019, 13:46 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen