Griechische Ferieninsel

Santorini: Erdbebenserie dauert unvermindert an

Die Geräte der Seismologen zeigen wieder zahlreiche Erdbeben im Raum der beliebten Ferieninsel Santorini. Ein Ende der Erdstoßserie ist nicht in Sicht. Tausende haben die Insel bereits verlassen.

Auf der Insel Santorini bebt immer wieder die Erde.

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Auf der Insel Santorini bebt immer wieder die Erde.

Von red/dpa

Erneut wurden mehrere Erdstöße auf den Inseln der Kykladen in der Nacht registriert, die seit mehreren Wochen von unzähligen Erdbeben heimgesucht werden. Die Geräte der Seismologen verorteten den stärksten Erdstoß nordöstlich von Santorini mit einer Stärke von 5,2. Es war nach Angaben des Geodynamischen Instituts von Athen das bislang stärkste Erdbeben seit Beginn des Phänomens vor mehreren Wochen. 

Dieses Beben war sogar auf allen Inseln der Kykladengruppe, auf Kreta sowie in den höheren Stockwerken der Gebäude in Athen rund 230 Kilometer nordwestlich von Santorini zu spüren. Schäden wurden jedoch nicht gemeldet, wie die Behörden berichteten.

Kommt ein stärkeres Beben?

Nach wie vor rechnen die meisten Seismologen damit, dass noch ein größeres Beben bevorstehe, dessen Intensität bis zur Stärke 6 gehen könnte. Erst dann könne gesagt werden, der größte Teil der seismischen Energie in der Region sei entladen worden, hieß es. Andere Experten glauben, der sogenannte „Erdbebenschwarm“ werde lange Zeit so weitergehen und langsam abflauen. 

Unklar bleibt nach wie vor, inwiefern diese Erdbebenserie die zwei Vulkane in der Region beeinflussen könnte. Neben dem spektakulären Vulkankrater von Santorini liegt ein ähnlich großer Vulkan unter der Wasseroberfläche auf dem Meeresboden im Nordosten von Santorini. Der unter dem Namen „Columbo“ bekannte Vulkan hatte nach einer Eruption 1650 schwere Schäden im östlichen Mittelmeer angerichtet.

Einfluss der Beben auf die Vulkane unklar

Unterdessen steigt der Stress der Menschen auf Santorini. Kein Wunder, wenn die Erde seit Wochen ununterbrochen bebe, sagen Seismologen. Schätzungsweise sollen nach Informationen des griechischen Rundfunks rund zwei Drittel der Einwohner die Insel verlassen haben. 

Es sind vor allem Familien mit Kindern sowie Arbeiter, die während des Winters Hotels und Pensionen reparieren und sie auf die Tourismussaison vorbereiten, wie griechische Medien berichten. Die Zahl der Touristen, die sich auf den Inseln Santorini, Ios, Anafi und Amorgos aufhalten, blieb zunächst unklar. Im Winter besuchen diese Inseln Menschen, die entweder auf eigene Faust reisen oder dort ein Ferienhaus besitzen. 

Behörden bleiben wachsam und warnen vor Tsunami-Gefahr

Die Behörden geben keine Entwarnung. Immer wieder wird den Menschen gesagt, was zu tun sei, wenn es zum befürchteten stärkeren Erdbeben und möglicherweise zu einem anschließenden Tsunami kommen sollte. In erster Linie gilt: Ein Aufenthalt an den Stränden oder den Häfen sollte auf jeden Fall vermieden werden. Schulen in der Region bleiben geschlossen. Starke Einheiten des Zivildienstes, der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und zusätzliche Ärzte sowie Krankenschwestern und Krankenpfleger sind auch auf Santorini eingetroffen, berichtete der griechische Rundfunk ERTnews.

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Erstellt:
6. Februar 2025, 08:38 Uhr
Aktualisiert:
6. Februar 2025, 09:28 Uhr

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