Oscar-Preisträger
US-Schauspieler Gene Hackman und seine Frau tot aufgefunden
Filme wie „French Connection“ und „Erbarmungslos“ machten ihn unvergesslich. Nun ist der zweifache Oscar-Preisträger mit 95 Jahren gestorben.
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© AFP/HECTOR MATA
Oscar-Preisträger Gene Hackman ist im Alter von 95 Jahren gestorben. (Archivbild)
Von red/dpa
Der US-Schauspieler und zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman (95) und seine Ehefrau Betsy Arakawa sind tot. Die Leichen wurden am Mittwoch an ihrem Wohnsitz gefunden, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf das Büro des Sheriffs des Bezirks Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico berichteten.
Eine Sprecherin des Sheriffs sagte ABC News und CNN, das Paar sei bei einer Sozialkontrolle gefunden worden, nachdem sich ein Nachbar gemeldet hatte, der besorgt um das Wohlergehen der beiden war. Zur Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt. Es werde jedoch nicht angenommen, dass es sich um ein Verbrechen handele, sagte die Sprecherin des Sheriffbüros, Denise Womack-Avila, am Donnerstag gegenüber CNN.
Auch der Hund des Paares wurde demnach tot aufgefunden. Den Berichten zufolge wird erwartet, dass die Beamten am Donnerstag eine Erklärung mit weiteren Einzelheiten veröffentlichen.
Coppola: „Verlust eines großen Künstlers“
US-Regisseur Francis Ford Coppola („Der Pate“), der mit Hackman 1974 für den Klassiker „The Conversation“ zusammenarbeitete, sprach in einem Instagram-Beitrag vom „Verlust eines großen Künstlers“. „Ich trauere um ihn und feiere seine Existenz und seinen Beitrag“, betonte er. Der britische Regisseur Edgar Wright („Baby Driver“) schrieb auf der Plattform X zu einem Foto Hackmans schlicht: „Der Größte...“ Der aus „Star Trek“ bekannte Schauspieler George Takei schrieb auf X: „Wir haben einen der wahren Giganten der Leinwand verloren.“ Auf dem X-Konto des Britischen Filmpreises Bafta hieß es: „Wir sind traurig zu hören, dass der viel gefeierte Schauspieler Gene Hackman im Alter von 95 Jahren gestorben ist.“
Seine erste größere Rolle spielte Hackman 1964 in dem Streifen „Lilith“ mit Warren Beatty, der ihn drei Jahre später für „Bonnie and Clyde“ engagierte. Als Clydes Gangster-Bruder erhielt Hackman seine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Mit knapp 75 kehrte er Hollywood den Rücken
Nach seinem Durchbruch als oscarprämierter Hauptdarsteller mit „French Connection“ (1971) ging es mit der Karriere rasch bergauf. In „Scarecrow“ spielt er einen Landstreicher, in „The Conversation“ („Der Dialog“) einen paranoiden Abhörspezialisten. Mit Kassenknüllern wie der John-Grisham-Verfilmung „Die Firma“ und „Crimson Tide“ schaffte er es auf Hollywoods A-Liste. Für seine Rolle als skrupelloser Sheriff Little Bill Daggett in dem Clint-Eastwood-Western „Erbarmungslos“ erhielt Hackman 1993 den Oscar als bester Nebendarsteller.
Aus Hollywood hatte der Charakterdarsteller sich jedoch schon vor Jahrzehnten zurückgezogen. Mit knapp 75 Jahren ging er in den Ruhestand. Er schrieb aber Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman „Escape from Andersonville“ (2008) und den Polizeithriller „Pursuit“ (2013) - und hielt sich bis ins hohe Alter fit. Mit seiner zweiten Frau Betsy Arakawa lebte er fernab von der Traumfabrik, im ländlichen Santa Fe. Mit seiner ersten Frau hatte Hackman drei Kinder.