Razzia bei Engel & Völkers
Scheinselbständigkeit unter Immobilienmaklern?
Es geht um den Verdacht nicht gezahlter Sozialabgaben für Mitarbeiter von Engel & Völkers. An mehreren Standorten hat der Zoll am Dienstag Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.
Von Michael Maier
Wegen des Verdachts der Scheinselbstständigkeit hat der Zoll deutschlandweit Objekte durchsucht, darunter den Hauptsitz von Engel & Völkers in Hamburg. „Wir bestätigen, dass heute Beamte des Hauptzollamts Bielefeld im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld einige unserer Geschäftsräume durchsucht haben“, sagte eine Sprecherin des Immobilienunternehmens.
Engel & Völkers teilte auf Anfrage mit, es gehe um den Verdacht der Scheinselbstständigkeit bei einem Lizenznehmer. Weiter hieß es, das Unternehmen nehme die Vorwürfe sehr ernst und kooperiere vollumfänglich mit den Behörden.
Scheinselbständige bei Engel & Völkers?
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das Hauptzollamt Bielefeld hatten mitgeteilt, dass Zollbeamte deutschlandweit 18 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt hätten. Ermittelt werde gegen mehrere Verdächtige, die Immobilienmakler beschäftigt haben sollen, ohne entsprechende Sozialabgaben abzuführen. Nach dem Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Immobilienmakler sich als Selbstständige gemeldet hätten. Dennoch sollen sie von den Beschuldigten Weisungen erhalten haben.
Die Polizei machte auf Anfrage keine Angaben dazu, an welchen weiteren Orten die Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden sind. Engel & Völkers betreibt ein Immobilienfranchisesystem. Das heißt, Unternehmer dürfen das Geschäftskonzept von Engel & Völkers gegen eine Gebühr nutzen.
Christian Völkers auf Mallorca
Das Unternehmen gehört heute dem Kapitalinvestor Permira, während sich Seniorchef Christian Völkers in den Beirat zurückgezogen hat und gerne auf Mallorca weilt. Dort besitzt er mehrere Immobilien und lädt einmal im Jahr zu einem exklusiven Polo-Turnier mit viel Prominenz.
Mit Agenturmaterial