Ratgeber
Schimmel von Holz entfernen - 9 hilfreiche Tipps
Schimmel kann sich nicht nur an Wänden, sondern auch auf Holz ausbreiten. Hier haben wir die 9 wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie man Schimmel effektiv von Holz entfernt.
Von Matthias Kemter
Schimmel braucht anhaltende Feuchtigkeit und eine Oberfläche, die den Sporen Nährstoffe liefert. Da Holz Feuchtigkeit anzieht und als organisches Material auch nährstoffhaltig ist, bietet es Schimmel daher sehr gute Bedingungen. Was aber tun, wenn sich Schimmel auf Möbeln, an Fensterrahmen oder auf Holzbalken im Dachboden ausgebreitet hat? So geht man vor:
Als erstes stellt sich die Frage, wie ausgeprägt der Schimmelbefall ist und zum anderen wo dieser liegt. Kleinere Bereiche stellen meist nur ein kosmetisches Problem dar und sind in der Regel mit wenigen Handgriffen nachhaltig entfernt. Sind die Stellen hingegen großflächig und befinden sich dazu auch noch auf tragenden Teilen des Hauses, sollten diese von einem Profi begutachtet werden. Die meisten Schimmelpilze wachsen auf Holz zwar nur oberflächlich, dennoch müssen holzzerstörende Arten (zum Beispiel Echter Hausschwamm) ausgeschlossen werden. Schimmel kann auch ein Hinweis auf bauliche Mängel sein. Dies und eventuelle Auswirkungen auf die Statik müssen ebenfalls ausgeschlossen werden.
Laut Bundesumweltamt kann ein kleinerer Schimmelbefall (maximal 0,5 Quadratmeter) selbst entfernt werden, wenn bauliche Mängel auszuschließen sind (1). Der Vermieter sollte hierzu kontaktiert werden. Schimmel sollte von Holz vor allem zeitnah entfernt werden, denn übersteigt die Sporenkonzentration in Wohnräumen ein bestimmtes Maß, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Auch ein erneuter Befall nach der Entfernung wird mit der Zeit immer wahrscheinlicher. Ziel ist daher vor allem die Entfernung und nicht nur das Abtöten. Je größer die betroffenen Stellen sind, desto schwieriger wird dies.
Beim Entfernen von Simmel kommt es zwangsläufig zur Freisetzung von Sporen, weshalb Handschuhe und Schutzmaske (FFP2) getragen werden sollten. Nach der Entfernung sollten Sie daher auch umliegende Bereiche gründlich säubern.
Bei glattem und versiegeltem Holz kann ein tiefer Befall meist ausgeschlossen werden. In der Regel genügt es bei kleinen Stellen, den Schimmel vom Holz mit einem einfachen Haushaltsreiniger und einem Schwamm zu entfernen.
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Chlorhaltige Reinigungsmittel (hier auf Amazon bestellen / ANZEIGE) sind bei Schimmel besonders effektiv und nachhaltig. Neben einer guten Desinfektion haben diese Mittel auch bleichende Eigenschaften. Das kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Es werden zwar die durch den Schimmel entstandenen Verfärbungen entfernt, allerdings können je nach Holzart und Versiegelung helle Stellen zurückbleiben. Testen Sie das Mittel daher vorab an einer unauffälligen Stelle, um die Anwendung besser einschätzen zu können. Reinigen Sie dann die betroffene Stelle der Holzoberfläche mit einem feuchten Lappen vor und sprühen Sie den Bereich anschließend mit dem Chlorreiniger ein. Tupfen Sie nun den Bereich mit einem Schwamm gründlich ab und lassen dann alles gut trocknen. Fertig.
Wasserstoffperoxid (auf Amazon bestellen / ANZEIGE) wird in der Medizin zur Desinfektion oder als Bleichmittel eingesetzt. Auf Schimmel hat das Mittel (wie Chlor auch) eine oxidierende Wirkung, wodurch die Pilzzellen zerstört werden. Durch die bleichende Wirkung kann mit dem Mittel ebenfalls eine Verbesserung der farbigen Rückstände erzielt werden, aber je nach Holz und Oberfläche auch helle Stellen zurücklassen. Testen Sie daher auch Wasserstoffperoxid vorab an einer unauffälligen Stelle. Gehen Sie bei der Reinigung anschließend wie oben beschrieben vor.
Ist die Holzoberfläche besonders rau, kann eine Reinigung erschwert werden. Mit einem Abschleifen der Oberfläche kann dann einem Neubefall oft effektiver vorgebeugt werden. Beim Abschleifen werden die Sporen allerdings unweigerlich großflächig verteilt, weshalb betroffene Stellen vorgereinigt und ein Abschleifen im Freien stattfinden sollte.
Nicht abgetötete Schimmelpilzsporen können oft noch über Jahre ihre Keimfähigkeit behalten. Kommt es in diese Zeit wieder zu einer Durchfeuchtung, entsteht ein erneuter Befall in der Regel noch schneller als der ursprüngliche. Vorbeugende Maßnahmen sind daher nach der Entfernung mindestens genauso wichtig wie die Entfernung selbst. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen sind:
- Sorgen Sie für trockene Bedingungen.
- Stellen Sie betroffene Holzmöbel weiter weg von der Wand.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzirkulation.
- Lassen Sie bewohnte Räume im Winter nicht ganz auskühlen. Reduzieren Sie nachts oder in Abwesenheit lieber die Temperatur um 4 bis 5 Grad.
Nicht benutzt werden sollte Spiritus. Auch wenn sich das Mittel allgemein zur Entfernung von Schimmel gut anwenden lässt, besteht bei Holzoberflächen die Gefahr, dass diese Maserung bzw. Glanz einbüßen und ermatten. Auch Essig sollte nicht zur Entfernung von Schimmel angewendet werden, da die Sporen nicht gänzlich abgetötet werden. Wer Essig dennoch nutzen will, sollte Essenz verwenden, da diese einen hohen Säuregehalt hat.