Vulkanausbruch in Russland
Schiwelutsch spuckt Asche und Lava
Der aktive Vulkan „Schiwelutsch“ auf der russischen Halbinsel Kamtschatka bricht erneut aus. Für die Bevölkerung besteht keine unmittelbare Gefahr, Entwarnung gibt es jedoch nicht.
Von Katja Raiher/dpa
Der Vulkan Schiwelutsch im Fernen Osten Russlands ist erneut aktiv geworden. Am Sonntag, den 18. August, seien über dem Vulkan auf der Halbinsel Kamtschatka dichte Rauch- und Aschewolken zu sehen, berichtete die russische Staatsagentur Tass. Auch erste Lavaströme seien beobachtet worden.
Über dem Vulkan selbst entwickelte sich eine bis zu acht Kilometer hohe Aschesäule. Fluggesellschaften wurden angewiesen, die Region zu meiden. Ein vorangegangenes Erdbeben der Stärke 7 habe die Eruption ausgelöst, berichtete der mehrsprachig sendende internationale TV-Nachrichtenkanal Euronews.
Keine Bewohner zu Schaden gekommen
Da die Kamtschatka nurdünn besiedelt ist, sahen Wissenschaftler keine Probleme für die Bewohner. Das nächste Dorf ist laut Tass 50 Kilometer weit entfernt. In der Siedlung Ust-Kamtschatsk sei eine leichte Aschewolke niedergegangen. „Aber der Tagesablauf in der Siedlung wurde dadurch nicht gestört“, heißt es in einer Mitteilung der russischen Zivilschutzbehörden.
Gefahr noch nicht vorüber
Laut Seismologen sinke die Intensität des Ausbruchs, die Gefahrenstufe sei jedoch immer noch hoch, vermeldete Tass. Der Gouverneur der Region, Vladimir Solodov, rief über die staatliche Nachrichtenagentur zur erhöhten Wachsamkeit auf, denn die Windrichtung könne sich ändern und die Folgen durch den Ascheregen verschlimmern. Ein Tsunami-Risiko bestehe momentan nicht.
Der knapp 3300 Meter hohe Schiwelutsch ist einer der größten Vulkane auf der Kamtschatka und sorgt regelmäßig mit neuen Eruptionen für weithin sichtbare Aschewolken Zuletzt berichtete Tass im Mai 2023 über einen Ausbruch. Die Halbinsel gilt mit 29 aktiven Vulkanen als „Land der Vulkane“.