Ausflugstipps in Baden-Württemberg

Schräg auf den Berg

Diese Züge in Baden-Württemberg geraten auf ihren Fahrten in Schieflage.

In der Heidelberger Bergbahn geht es steil bergab.

© imago//imageBROKER/Norbert Probst

In der Heidelberger Bergbahn geht es steil bergab.

Von Annette Frühauf

Auf den Berg kann man wandern – man kann sich aber auch das Marschieren sparen und sich bequem transportieren lassen: in Baden-Württemberg gibt es zahlreiche besondere Bergbahnen. Wir stellen die schönsten Strecken vor:

In Bad Wildbad erklimmt die Sommerbergbahn den gleichnamigen Hausberg im Nordschwarzwald. Seit ihrer Modernisierung 2011 genießen die Fahrgäste die Aussicht über die Kurstadt und die Höhen des Schwarzwalds aus den großen Fenstern der Panoramawagen. Historisch sind nur noch ihre Namen. In Erinnerung an die königliche Vergangenheit der Stadt heißen sie Königin Charlotte und König Wilhelm II. Seit mehr als 100 Jahren verbindet die moderne Standseilbahn die Stadt mit dem über 700 Meter hohen Sommerberg und ist somit die höchste Standseilbahn Deutschlands. Da es hier oben neben zahlreichen Wanderwegen, dem Baumwipfelpfad und der Hängebrücke Wildline ebenfalls eine Mountainbike-Abfahrt gibt, benutzen auch Radler die Bahn. Seit der Sanierung gibt es getrennte Abteile für Fußgänger und Fahrradfahrer. Ein Highlight ist der Sonnenuntergang vom Turm des Baumwipfelpfads.

Fahrplan und Preise: www.bad-wildbad.de/de/sommerbergbahn/ . Einkehren auf dem Berg: Skihütte: https://skihütte-badwildbad.de . Restaurant Auerhahn – Berggasthof an der Bergstation: www.auerhahn-badwildbad.de/kulinarik/

Die Merkurbergbahn in Baden-Baden schafft bis zu 58 Prozent Steigung und gehört zu den steilsten Standseilbahnen Deutschlands. Seit 1913 überwindet sie 370 Höhenmeter – heute mit neuen Wagen und in weniger als fünf Minuten. Nach Corona wurde die Strecke für knapp acht Millionen Euro saniert und ist seitdem barrierefrei. Die Fahrt mit einer herrlichen Aussicht auf Baden-Baden wird einmal an einer Zwischenhaltestelle unterbrochen, bis kurz darauf die Endhaltestelle auf mehr als 650 Meter Höhe erreicht sind. Kaum zu glauben, dass man nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt ist, denn hier oben gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, einen Gleitschirmstartplatz, die Möglichkeit zu einer geologischen Zeitreise und den Merkurturm mit einem einmaligen Rundblick über Baden-Baden, den Schwarzwald, das Murgtal, die Rheinebene und die Vogesen.

Fahrplan und Preise: www.stadtwerke-baden-baden.de/de/mobilitaet-freizeit/merkurbahn/ . Einkehren auf dem Berg: Restaurant Merkurstüble, Gasthof mit toller Terrasse: www.merkurstueble-baden-baden.de . Waldcafé Baden-Baden, Kuchenköstlichkeiten am Hausberg: www.waldcafe-baden-baden.de/home.html

Die Turmbergbahn in Karlsruhe ist die älteste Standseilbahn in Deutschland, die noch in Betrieb ist. Seit 1888 verbindet sie den Stadtteil Durlach mit dem gut 250 Meter hohen Turmberg. Auf der 315 Meter langen Strecke überwinden die gelb-roten Wagen 100 Höhenmeter bei einer maximalen Steigung von 36,2 Prozent – und das in drei Minuten. Die Aussicht vom Hausberg der Fächerstadt reicht weit über ihr Zentrum hinaus. Hier oben erstreckt sich ein Wander- und Erholungsgebiet zwischen Schwarzwald und Kraichgau. Da die letzte Sanierung fast 60 Jahre zurück liegt und die Bahn verlängert und barrierefrei werden soll, läuft ein Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Sollte die Bahn einmal stehen, führen die 528 Stufen des „Hexenstäffeles“ auch auf den Berg, wo es im Hofbistro Sunset-Events gibt.

Fahrplan und Preise: www.vbk.info/fahrzeuge/turmbergbahn.html . Einkehren auf dem Berg: Anders auf dem Berg, Hofbistro mit Partys, Tapas und mehr: www.anders-turmberg.de . Schützenhaus, saisonale Küche: www.schuetzenhaus-durlach.com

Die Heidelberger Bergbahnen befördern jährlich mehr als eine Million Menschen zum Schloss und weiter zum Königsstuhl. Die untere Standseilbahn fährt vom Kornmarkt in der Altstadt über das Heidelberger Schloss nach Molkenkur, eine ehemalige Kuranlage, und wurde vor knapp 20 Jahren modernisiert. An ihrer Endhaltestelle fährt eine der ältesten elektrisch betriebenen Bergbahnen weiter nach Königstuhl, zum höchsten Punkt mit einer Höhe von mehr als 550 Meter. Hier blickt man weit über die Rheinebene bis hin zur Pfälzer Weinstraße. Auch die historische Bahn wurde saniert, aber hier versprühen noch die über einhundertjährigen Wagen den Charme längst vergangener Zeiten, gewürdigt mit einem Eintrag als Kulturdenkmal in das Denkmalbuch des Landes. Mit einer Gesamtlänge von eineinhalb Kilometern ist die Heidelberger Bergbahnstrecke die längste in Deutschland.

Fahrplan und Preise: www.bergbahn-heidelberg.de . Einkehren auf dem Berg: Berggasthof Königsstuhl, direkt über dem Schloss gelegen: www.gasthof-koenigstuhl.de/de/gasthof-koenigstuhl

Die Künzelsauer Bergbahn ist erst seit 25 Jahren in Betrieb – als umweltfreundliches und leistungsfähiges Verkehrsmittel im Nahverkehr. Die Standseilbahn verbindet das im Kochertal gelegene Zentrum mit den Höhenlagen und dem Wohngebiet Taläcker. Inzwischen schätzen auch Touristen die Bergbahn, die eine tolle Aussicht über Künzelsau bietet. Auch der Natur-Erlebnispfad in Taläcker ist so bequem erreichbar. Die Standseilbahn überwindet auf einer Strecke von etwas mehr als 1000 Metern einen Höhenunterschied von rund 170 Metern. 2015 wurde die Bergbahn generalsaniert. Sie ist barrierefrei und nimmt auch Fahrräder mit.

Fahrplan und Preise: https://kuenzelsau.de/freizeit+und+kultur/gastgeber/mobilitaet/bergbahn

Zum Artikel

Erstellt:
22. August 2024, 17:52 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen