Pisa-Auswertung
Schüler erkennen Fake News schlecht
Eine Befragung zeigt Lücken im kritischen Umgang mit digitalen Inhalten. Jugendliche haben offenbar Schwierigkeiten beim Erkennen von Fake News.
Von red/dpa
Informationen im Netz zu suchen und zu finden, ist für die meisten Jugendlichen einer Umfrage zufolge kein Problem. Wie gut die gefundenen Informationen sind, diese Einschätzung trauen sich viele aber nicht zu. Das zeigt eine im Rahmen der jüngsten Pisa-Studie durchgeführte Befragung.
Demnach gaben 69 Prozent an, sie schafften es leicht, relevante Informationen online zu suchen und zu finden. Nur knapp jeder Zweite (47 Prozent) sieht sich aber problemlos in der Lage, die Qualität der gefundenen Informationen zu beurteilen. Grundsätzlich sind die Jugendlichen eher skeptisch: 63 Prozent vertrauen dem, was sie online lesen nicht und fast genauso viele vergleichen verschiedene Quellen, wenn sie online Informationen suchen.
Kritisch angemerkt wird, dass bei der Verbreitung von Online-Informationen zwar ein Großteil der Schüler in Deutschland angab, vor dem Teilen deren Richtigkeit zu überprüfen (66 Prozent). Dies liege jedoch deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von knapp 72 Prozent. Mehr als ein Drittel überprüfe Informationen nicht auf Richtigkeit, bevor sie in sozialen Netzwerken geteilt würden.
Nachholbedarf beim kritischen Umgang mit News im Internet
„Vielen Schülerinnen und Schülern gelingt es leider nicht ausreichend, Fake News als solche zu identifizieren. Sie haben einen erheblichen Nachholbedarf beim kritischen und reflektierten Umgang mit Informationen im Internet“, sagte Samuel Greiff vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) an der Technischen Universität München (TUM) und Leiter der Pisa-Studie in Deutschland. Dieser Mangel müsse dringend angegangen werden, um Jugendliche auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.
Bei Pisa werden alle drei Jahre 15- bis 16-Jährige in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet. Die Ergebnisse der aktuellsten Studie wurden im Dezember 2023 vorgestellt. Neben den Tests werden auch persönliche Daten und Einschätzungen der Jugendlichen per Befragung erhoben, die abseits der Pisa-Ergebnisse in Sonderauswertungen veröffentlicht werden.