Lange Woche vor Leverkusen: Hertha muss Abwehr umstellen
dpa Berlin. Die Defensive bleibt bei Hertha ein Knackpunkt. Im elften Spiel muss Trainer Dardai zum zehnten Mal eine veränderte Abwehrformation aufs Feld schicken.
Trainer Pal Dardai von Fußball-Bundesligist Hertha BSC muss bei der Formung eines stabilen Kaders vor allem im Abwehrbereich immer wieder improvisieren. Auch im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) wird Dardai zum zehnten Mal in elf Spielen eine neue Abwehrformation auf das Feld schicken. Dann wieder mit Marton Dardai, den der 45-jährige Ungar bei der 0:2-Niederlage gegen Hoffenheim nicht nominiert hatte. „Marton Dardai haben wir zuhause gelassen, wir wollten es nicht übertreiben“, sagte Vater Dardai über seinen noch nicht völlig genesenen Sohn, „nächste Woche ist er wieder topfit“.
Dafür wird gegen den Werksclub auf alle Fälle Kapitän Dedryck Boyata in der mit 23 Gegentreffern zweitschlechtesten Verteidigung der Liga fehlen. Der belgische Nationalspieler hatte am Freitagabend in der PreZero-Arena die Rote Karte (73. Minute) gesehen. „Mit der Roten Karte war das Spiel vorbei“, sagte Dardai, der nach den Gegentoren von Andrej Kramaric (19. Minute) und Sebastian Rudy (36.) noch auf eine Aufholjagd gehofft hatte, „wir wollten unbedingt das 1:2 machen, dabei aber nicht ausgekontert zu werden“.
Vor allem der erste Gegentreffer zeigte auf, dass die Mannschaft in der Arbeit nach hinten noch viel Luft nach oben hat. „Hätten wir besser gestanden, kommt der Pass nicht“, sagte Dardai. Mit einer eingespielten Formation hätte der Treffer eventuell vermieden werden können. Doch lediglich am zweiten und achten Spieltag konnte der Trainer auf die identische Besetzung mit Peter Pekarik, Boyata, Niklas Stark und Plattenhardt zurückgreifen.
In Hoffenheim wirkte vor allem Deyovaisio Zeefuik indisponiert. „Er ist noch ein junger Spieler“, sagte Dardai und nahm den 23 Jahre alten Niederländer in Schutz, was diesen aber nicht vor der Auswechslung zur Halbzeit bewahrt hatte. Insgesamt bemängelte der Trainer, dass es „zwei, drei Ausfälle“ in der ersten Halbzeit gegeben habe.
Während in den Spielen zuvor die Ausfälle durch erfolgreiche Joker ersetzt wurden, die das Team zu drei Pflichtspielsiegen in Serie führten, verpuffte in Sinsheim dieser Effekt. „Leider haben die Auswechselspieler nicht diesen Schwung ins Spiel gebracht wie sonst“, sagte Dardai. Trotzdem bekamen alle Spieler erstmal zwei Tage frei.
Am Dienstag startet das individuelle Training, ab Mittwoch bereitet sich die Mannschaft auf Leverkusen vor. Durch das Spiel erst am Sonntag stehe der Mannschaft „eine sehr lange Woche bevor“, so dass Dardai die Vorbereitung später startet - und auch die Niederlage gegen Hoffenheim analysieren kann: „Ein 0:2 ist viel schwieriger zu verarbeiten als eine Niederlage mit fünf oder sechs Gegentoren. Da braucht man nicht lange schauen, woran es gelegen hat.“
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