CDU-Umfrage Bundestagswahl
Schwächelt die Union nach Abstimmung mit AfD?
Selten haben Bundestagsabstimmungen so aufgewühlt, wie in dieser Woche. Eine Umfrage zeigt: Die Taktik von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, im Bundestag auf AfD-Stimmen zu setzen, ist in der Bevölkerung durchaus umstritten.
Von Michael Maier
Das Vorgehen der Union mit dem neuen „5-Punkte-Plan“ für die Migrationspolitik stößt einer aktuellen Umfrage zufolge in der Bevölkerung auf ein geteiltes Echo – so zumindest die mutmaßliche Stimmungslage am Vorabend der Bundestagsabstimmung über das so genannte „Zustrombegrenzungsgesetz“, das CDU/CSU, AfD, BSW und FDP am Freitag, 31. Januar, gemeinsam gegen die Stimmen von Rot-Grün verabschieden wollen.
Im aktuellen ZDF-„Politbarometer“ sprachen sich rund 47 Prozent der Befragten dafür aus, dass die Union einen Antrag für schärfere Maßnahmen in den Bundestag einbringt und dabei in Kauf nimmt, nur mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit zu bekommen.
48 Prozent gegen CDU-Mehrheit mit AfD?
48 Prozent lehnten dies ab, der Rest war unentschieden. Allerdings führte die Forschungsgruppe Wahlen ihre Interviews von Montag bis Mittwoch und damit größtenteils vor der Abstimmung im Bundestag am Mittwochabend durch. Ob sich die Stimmung seitdem verändert hat, ist unklar.
AfD konstant über 20 Prozent
Keine der großen Parteien konnte der Umfrage zufolge von der Debatte vor der Abstimmung profitieren. Die Union verlor demnach zwar leicht um ein Prozent in der Wählergunst, blieb aber mit 29 Prozent klar in Führung. Die AfD kommt weiterhin auf 21 Prozent, die SPD unverändert auf 15 Prozent und die Grünen auf 14 Prozent. Linke (5 Prozent), FDP (4 Prozent) und BSW (4 Prozent) müssen derzeit um den Einzug ins Parlament bangen.
CDU-Umfrage zur Bundestagswahl (ZDF-Politbarometer, 30.1.)
- CDU/CSU: 29 Prozent
- AfD: 21 Prozent
- SPD: 15 Prozent
- Grüne: 14 Prozent
- BSW: 4 Prozent
- FDP: 4 Prozent
Gemischte CDU-Umfragen zur Bundestagswahl
Fast jeder dritte Befragte (30 Prozent) wünscht sich den CDU-Politiker Friedrich Merz als künftigen Bundeskanzler, der allerdings einen Prozentpunkt an Zustimmung verliert. Für Robert Habeck (Grüne) sprechen sich 24 Prozent der Befragten aus, auch er verliert leicht.
Der SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz kommt in dieser Frage auf 20 Prozent, gewinnt aber vier Prozentpunkte hinzu. Scholz kann sich damit deutlich von der AfD-Kandidatin Alice Weidel absetzen, die auf 13 Prozent abrutscht. Spitzt man die K-Frage auf Merz und Scholz allein zu, so kommen beide auf 45 Prozent Zustimmung - Scholz gewinnt allerdings zuletzt drei Prozentpunkte hinzu, während Merz einen Punkt verliert.
Mit Agenturmaterial