Ulm feiert Schwörmontag erneut in kleinem Rahmen
dpa Ulm. Kein „Nabada“, kein Volksfest, keine Partys in der Innenstadt: Wegen der Corona-Pandemie hat die Stadt Ulm den traditionellen Schwörmontag wie im Vorjahr in kleinem Rahmen gefeiert. „Es ist ein weiteres Jahr der schmerzlichen Entbehrungen, denn wir Menschen sind für Social Distancing nicht wirklich gemacht“, sagte Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) in seiner Schwörrede vor rund 650 Gästen. Die Gesellschaft dürfe sich in der Pandemie aber nicht spalten lassen: „Extrempositionen bringen uns nicht weiter.“
Das „Nabada“, bei dem normalerweise zahllose Boote und Floße auf der Donau fahren, fiel wie im Vorjahr aus. Für den Fluss galt am Montag ein Bade- und Bootsfahrtverbot. Um Menschenmengen und Partys zu vermeiden, wurden auch die Zugänge zur Donau gesperrt. Nach Angaben der Polizei hielten sich die Menschen an die Regeln. „Bislang war es ruhig, auch an der Donau“, sagte eine Polizeisprecherin am frühen Montagnachmittag. Die Schwörfeier sei ohne Zwischenfälle verlaufen.
Zum Abschluss seiner Rede erneuerte Oberbürgermeister Czisch den Schwur, sich für das Wohlergehen aller Bürger einzusetzen und „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein“. Seit mehr als sechs Jahrhunderten leisten Stadtoberhäupter am Schwörmontag diesen Eid auf die Ulmer Verfassung. Um möglichst viele Menschen an der Tradition teilhaben zu lassen, wurde die Feier im Internet live übertragen.
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