Sechselberger Kirche feiert 75-jähriges Bestehen
Der Kirchenbau war im Jahr 1945 bereits kurz nach Kriegsende mithilfe von Spenden und freiwilligen Helfern auf den Weg gebracht worden.
Althütte. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.“ Mit diesem bekannten Lied begann am ersten Advent der Festgottesdienst zum 75-Jahr-Jubiläum der Sechselberger Kirche. Unter Leitung von Pfarrer Ralf Bürzele (Althütte) und Dekan Rainer Köpf (Backnang) gedachte eine große Festgemeinde, musikalisch begleitet vom Posaunenchor, des Kirchenjubiläums.
Einstimmig hatte die Sechselberger Gemeindeversammlung bereits an Weihnachten 1945, kurz nach Kriegsende, den Bau einer evangelischen Kirche beschlossen. Bis zum Jahr 1939 hat man sonntags im staatlichen Schulgebäude Gottesdienst gefeiert, doch das wurde nun von der nationalsozialistischen Obrigkeit verboten. Die Kirchengemeinde musste verschiedene Ausweichplätze suchen wie zum Beispiel das CVJM-Ferienheim auf dem Hörschhof oder den Tanzsaal im Gasthof Waldhorn. Der Wunsch nach einer eigenen Sechselberger Kirche wurde während der Notzeiten des Zweiten Weltkriegs immer stärker. Eine der treibenden Kräfte des neuen Bauwerks war der Sechselberger Eugen Schäfer, der es als ein Zeichen Gottes ansah, den Krieg überlebt zu haben. Vieles war damals schwierig. Der Mangel an Baumaterial war noch größer als die Geldnot. Nur durch zahlreiche Materialspenden und engagierte Mithelfer aus der Ortsgemeinde konnte die Kirche innerhalb von vier Jahren errichtet werden, und dass trotz Flüchtlingselend, Wohnungsnot und Hunger. Am 1. Advent 1949 konnte die Sechselberger Kirche schließlich von Landesbischof Martin Haug eingeweiht werden.
Köpf: Hoffnungszeichen, das Orientierung bietet
Weitere Themen
Dekan Rainer Köpf hielt in seiner Jubiläumspredigt Rückschau auf die Entstehungsjahre der Sechselberger Kirche und bezeichnete sie als ein „gestaltgewordenes Hoffnungszeichen, das den Menschen bis heute Orientierung vermittelt“. Bürgermeister Reinhold Sczuka überbrachte ein Geldgeschenk der Gemeinde Althütte. In seinem Grußwort betonte er die Relevanz christlicher Werte gerade in krisenhaften Zeiten. Der Lippoldsweiler Kirchengemeinderat Rolf Königstein erinnerte an die frühere Verbindung Sechselbergs mit der Lippoldsweiler Kirchengemeinde und machte Mut, die momentanen Veränderungsprozesse in der Kirche konstruktiv anzugehen. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats Althütte-Sechselberg, Michael Heinrich, hatte die Organisation des abwechslungsreichen Festprogramms in seiner Hand. Als Enkel des früheren Sechselberger Bürgermeisters Erwin Laurösch liegt ihm viel am Fortbestand dieses historisch einmaligen Kirchengebäudes. pm