Seit Jahren ein verschworener Haufen
Laufend BKZ: Im Betreuerteam um Kursleiterin Brigitte Würfel harmonieren die unterschiedlichsten Charaktere hervorragend
Ruhende Pole, richtige Temperamentsbolzen, leise Tippgeber, lautstarke Heißmacher: Es ist ein Markenzeichen des Betreuerstabs der Laufend-BKZ-Gruppe, dass die unterschiedlichsten Charaktere vertreten sind. Und trotzdem bilden sie einen verschworenen Haufen mit einer allseits anerkannten, unumstrittenen Chefin: AOK-Sportpädagogin Brigitte Würfel gibt den Takt vor, seit das Projekt vor gut sieben Jahren gestartet wurde.
Von Steffen Grün
Mit ihrem enormen Fachwissen in Fitness- und Gesundheitsfragen, aber auch mit ihrem reichen Erfahrungsschatz aus unzähligen Starts bei Volksläufen in der Region und darüber hinaus ist Brigitte Würfel ein Glücksfall für Laufend BKZ. Und das von Anfang an, denn die 66-Jährige war schon an Bord, als die Backnanger Kreiszeitung den Kurs mit der AOK als Kooperationspartner im Sommer 2012 ins Leben rief. Dieses Jahr bereitet die Steinbacherin den achten Jahrgang auf den Silvesterlauf vor, und sie tut dies wie üblich mit viel Begeisterung und ihrer ansteckend guten Laune, aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit.
Ihr zur Seite steht wie in den vergangenen Jahren eine stattliche Zahl an Betreuern, die auf unterschiedlichen Wegen zum Team gestoßen sind. Zu denen, die Brigitte Würfel schon bei der Premiere unterstützten, zählt Michael Clauss. Er saß sogar bereits am Tisch, als die Idee für das Projekt konkretisiert wurde, und will als früherer Leichtathlet und Tischtennistrainer sowie als einer, der den Silvesterlauf schon einige Male absolviert hat, seine Erfahrungen in die Waagschale werfen. Wichtig sei zum Beispiel, „den Ehrgeiz im Training auch mal zu zügeln und auf die Regeneration zu achten“. Zudem versuche er jenen, die zum ersten Mal bei einem Wettkampf starten, „etwas die Nervosität zu nehmen“.
Als sich ab der zweiten Runde von Laufend BKZ zur Einsteiger- auch noch eine Fortgeschrittenengruppe gesellte, schauten sich die Macher nach zusätzlichen Helfern um. Fündig wurden sie bei Vereinen in der Umgebung, vom Lauftreff Auenwald stießen mit Eugen Bühner und Hans Strohmaier zwei Routiniers zum Betreuerteam. Letzterer ist heute noch dabei, „weil es ein Ansporn für mich ist, immer wieder neuen Leuten das Einmaleins des Laufsports näherzubringen und sie zu motivieren, dauerhaft am Ball zu bleiben“. Mit seiner Erfahrung ist der 65-Jährige prädestiniert dafür, ein bestimmtes Tempo vorzugeben, um den Teilnehmern einen gleichmäßigen Laufstil zu vermitteln. Der eine oder andere tauchte auch schon beim wöchentlichen Training in Oberbrüden auf, nachdem der Laufend-BKZ-Kurs abgeschlossen war.
Ähnlich ist es bei den Murrtal-Runners, von denen Achim Wöhrle seit 2013 zum Betreuerstab gehört. Der 51-Jährige ist ein emotionaler Typ und treibt die Einsteiger und vor allem die Fortgeschrittenen auch einmal lautstark an, die letzten Körner aus sich herauszuholen. „Es macht Spaß, weil viele nette Menschen dabei sind und man immer wieder neue Leute kennenlernt“, erklärt der Langstreckenläufer. „Es freut mich immer wieder aufs Neue, wenn ich ehemalige Laufend-BKZ-Teilnehmer bei Volksläufen treffe.“ Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu, er „lerne immer wieder neue Aufwärmübungen“. Die Frotzeleien zwischen ihm, der am liebsten einfach loslaufen würde, und Brigitte Würfel, die gesteigerten Wert auf das Vorprogramm legt, haben Tradition im Kurs und zeigen lediglich, wie gut sich die Beteiligten verstehen.
Mit Karin Heinrich, Falko Dröge, Tanja Bartsch und Heiko Schäffler sind vier Betreuer dabei, die einst selbst Teilnehmer waren. „Das zeigt, dass ihnen das AOK-Kursprogramm etwas gebracht hat und es ihnen obendrein noch Spaß gemacht haben muss“, freut sich Würfel. „Sie sind wie alle anderen Betreuer nach wie vor mit viel Herzblut dabei.“ Karin Heinrich zählte bereits 2012 zum Teilnehmerfeld und wechselte später die Seite, bei Falko Dröge machten die Kurse in den Jahren 2014 und 2015 offenbar Lust auf mehr. „Ich möchte meine Begeisterung für den Laufsport teilen und helfe gerne auch denen weiter, die nicht zu den schnelleren Läufern gehören“, schildert Dröge seine Motivation und ergänzt: „Wir haben jedes Jahr so tolle Teilnehmer, dass es auch Spaß macht, sie beim gemeinsamen Laufen kennenzulernen.“
Brigitte Würfel freut sich über die Harmonie im Betreuerteam, zu dem als Organisator des alljährlichen 10-Kilometer-Testlaufs zwischen Oppenweiler und Sulzbach auch Rolf Hettich gehört. „Die Zusammenarbeit ist super“, sagt die Kursleiterin. „Wir haben viel Spaß miteinander und arbeiten trotzdem effektiv. Es geht ja darum, die Teilnehmer zu motivieren, zu bestärken und sie weiterzubringen. Wir haben das Ziel erst dann komplett erreicht, wenn sie nach dem Silvesterlauf dranbleiben.“ Viele tun das, wie sich bei Volksläufen immer wieder zeigt: Frühere Laufend- BKZ-Teilnehmer sind gut vertreten.