Nach Explosion in Stutensee

Selbstgebastelte Gasheizung ließ Wohnhaus einstürzen

Nach dem Einsturz eines Hauses mit einem Toten steht jetzt der Grund für die Explosion fest. Behörden warnen vor gefährlichen Eigenkonstruktionen mit Flüssiggas.

Explosion in Stutensee am 17. Februar:  Das Gebäude war wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.

© dpa/René Priebe

Explosion in Stutensee am 17. Februar: Das Gebäude war wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.

Von Jonas Schöll

Der Einsturz eines Hauses in Stutensee (Landkreis Karlsruhe) mit einem Toten vor zwei Monaten ist auf eine selbstgebaute, mit Flüssiggas betriebene Heizung zurückzuführen. In einer mit der Polizei und der Stadt Stutensee abgestimmten Pressemitteilung gab dies am Donnerstag die Netze-Gesellschaft Südwest bekannt. Das Gebäude war demnach nicht an das knapp 5.000 Kilometer lange Versorgungsnetz des Betreibers angeschlossen. Die Behörden warnen vor gefährlichen Eigenkonstruktionen mit Flüssiggas.

Dem Einsturz des Wohnhauses am 17. Februar war ein lauter Knall vorausgegangen. Ein 73 Jahre alter Bewohner kam ums Leben. Er lag im Bett, als die Decke über ihm einstürzte. Rettungskräften gelang es nach sechs Stunden, den Mann aus dem fast völlig zerstörten Gebäude herauszuholen. Der 73-Jährige, der die ganze Zeit über ansprechbar gewesen war, starb kurz nach der geglückten Rettung noch vor Ort im Krankenwagen.

Ursache für tödliche Hausexplosion steht fest

Nun steht die Ursache für das Unglück fest: „Ein unsachgemäßer Umgang mit einer Propangasflasche, die für ein selbstgebautes Heizsystem genutzt werden sollte, war die tragische Ursache für diese Explosion“, sagte Polizeisprecher Franz Henke. Flüssiggase wie Propan oder Butan seien zuverlässige Energiequellen, können aber bei falschem Umgang hochgefährlich sein und im schlimmstenfalls zu Explosionen führen.

Die Netze Gesellschaft Südwest, die Stadt Stutensee und die Polizei appellieren an alle Hausbesitzer und Betriebe, ausschließlich zugelassene und geprüfte Systeme zu verwenden. Für die Installation und Wartung von Flüssiggasheizungen sollten demnach unbedingt Fachbetriebe beauftragt werden. „Unsachgemäße Eigenkonstruktionen bergen erhebliche Risiken“, sagte Oberbürgermeisterin Petra Becker.

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Erstellt:
17. April 2025, 15:32 Uhr

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