Treffen mit Nato-Generalsekretär Rutte

Selenskyj: Nur wir dürfen über Grenzen der Ukraine reden

Der US-Sondergesandte Witkoff spricht mit Kremlchef Putin und erzählt dann, wie dicht man an einem Friedensabkommen zur Ukraine sei. Kiew muss ihn daran erinnern, dass eine Frage unverhandelbar ist.

Der ukrainische Präsident warnte vor unzulässigen Zugeständnissen.

© AP/Michael Shtekel

Der ukrainische Präsident warnte vor unzulässigen Zugeständnissen.

Von red/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die US-Unterhändler in den Gesprächen mit Russland vor unzulässigen Zugeständnissen bei den besetzten Gebieten der Ukraine gewarnt. „Alle Territorien gehören zum Einheitsstaat Ukraine“, sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. 

Nur das ukrainische Volk entscheide über sein Staatsgebiet. „Und Sie wissen, dass dies für uns eine rote Linie ist - alle vorübergehend besetzten Gebiete nicht als ukrainisch, sondern als russisch anzuerkennen“, sagte Selenskyj örtlichen Medien zufolge.

Deshalb redeten die US-Vertreter über Dinge jenseits ihrer Kompetenz, sagte er. Dies bezog sich wohl vor allem auf Steve Witkoff, den Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump. Witkoff hatte vergangene Woche in St. Petersburg mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen. Danach sagte er, dass es bei einem Friedensabkommen auch um „die sogenannten fünf Gebiete“ gehen werde. 

Nach der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 hat Russland 2022 auch die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja zu seinem Staatsgebiet erklärt. Außer der Krim kontrolliert Russland keines der Gebiete vollständig. Moskaus Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin sagte zuletzt, Kiew müsse auf diese Territorien verzichten.

Ukraine schließt dauerhaften rechtlichen Verzicht auf Gebiete aus

Die ukrainische Führung spricht nicht mehr - wie noch zu Beginn des Kriegs - davon, dass eine militärische Rückeroberung der besetzten Gebiete möglich sei. Ein dauerhafter rechtlicher Verzicht steht für Kiew aber nicht zur Debatte.

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Erstellt:
15. April 2025, 22:42 Uhr

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