Von Heiko Schmidt

Fast vier Wochen wird beim 3. BKZ-FIFA-Cup auf der Konsole gezockt. Dabei gab es viele Standardsituationen wie Freistöße und Ecken zu sehen. Aber nur ein Bruchteil davon wurde von den Teilnehmern direkt verwandelt. FIFA-Experte Simon Zügel vom Team Leno E-Sports, der in der virtuellen Bundesliga für den amtierenden deutschen Meister 1. FC Heidenheim spielt, kennt den Grund dafür. „Ein direktes Tor aus einem Freistoß oder aus einer Ecke auf der Playstation zu machen, ist schon schwer“, sagt der 17-Jährige aus Oppenweiler.

Bei den Ecken gibt es verschiedene Varianten. „Eine kurze Ausführung ist nicht schlecht. Auch auf den ersten Pfosten kann man den Ball schießen. Auf den langen Pfosten würde ich es eher nicht machen“, rät Simon Zügel. Bei Freistößen sollte aus seiner Sicht noch mehr beachtet werden. „Ich ziehe das Fadenkreuz für die Schussrichtung immer knapp über die Latte.“ Zudem drückt der FIFA-Experte beim Freistoß kurz dem Berühren des Balles ein zweites Mal die Schusstaste auf dem Controller. „Dann klappt es vielleicht eher mit einem direkten Freistoßtor“, sagt Simon Zügel.

Und zur verteidigenden Mannschaft rät er: „Bei Freistößen sollte der Torhüter zentraler gestellt werden.“ Aber die Freistöße und auch die Ecken gaben in den bisherigen virtuellen Partien beim 3. BKZ-FIFA-Cup nicht alleine den Ausschlag. Da kam es auch auf die Fingerfertigkeit und die richtige Taktik der Spieler an. Inzwischen sind von den insgesamt 24 teilnehmenden Mannschaften noch zwei Teams übrig geblieben, die am morgigen Freitag um die Krone beim BKZ-FIFA-Cup spielen. Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach und Bezirksligist SC Korb stehen sich dabei gegenüber. Doch in der K.-o.-Phase mussten die beiden Klubs einen harten Weg beschreiten. Zudem gab es einige Überraschungen.

Rückblick Die Begegnungen in der K.-o.-Phase hat sich FIFA-Experte Simon Zügel genau angeschaut. „Das Niveau hat sich gesteigert im Vergleich zu den Gruppenspielen“, sagt der 17-Jährige. Seine Vermutung: „Die Jungs haben bestimmt im mehr 90er Modus trainiert und gespielt.“ Für ihn war es eine Überraschung, dass Titelverteidiger SV Spiegelberg sowie die SG Oppenweiler/Strümpfelbach, die vor zwei Jahren die Premiere des Online-Turniers gewann, schon im Viertelfinale ausgeschieden sind. „Ihre Spiele waren sehr knapp. Die Chancen stehen auch auf der Playstation bei 50:50“, so Zügel. Die gestrigen Partien im Halbfinale endeten hingegen deutlich. Jonas Brändle vom Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach bezwang zunächst Evangelos Tsakiridis vom VfR Murrhardt mit 5:1 und anschließend auch den anderen VfR-Akteur Kevin Winkle mit 2:0. Ebenfalls keine Probleme hatte Marc Schnalke vom Bezirksligisten SC Korb. Er behielt gegen Cristian Raccuglia vom TSV Rudersberg aus der Kreisliga A 2 mit 4:2 und 4:2 die Oberhand. „Die beiden Favoriten haben sich durchgesetzt“, sagt Simon Zügel und schiebt nach: „Mich hat es aber etwas gewundert, dass die Spiele im Halbfinale relativ deutlich ausgegangen sind.“

Ausblick Im Finale treffen am morgigen Freitag um 19.45 Uhr die SG Sonnenhof Großaspach und der SC Korb aufeinander. „Darauf bin ich sehr gespannt. Da kann man viele Tore sogar erwarten“, wagt FIFA-Experte Simon Zügel eine Prognose. Er erwartet aber „ein sehr ausgeglichenes Spiel. Ich tue mich richtig schwer, auf einen Favoriten festzulegen.“ Allerdings vermutet er: „Allerdings hat wahrscheinlich Marc Schnalke vom SC Korb in der FIFA-Szene wohl mehr Erfahrung hat. Aber im Endeffekt entscheiden es zwei Spiele. Es wird auf jeden Fall spannend werden.“ Die Großaspacher zeigten im bisherigen Turnierverlauf starke Leistungen und räumten den einen oder anderen Brocken aus dem Weg. Der SC Korb hingegen wirkte aus der Sicht von Simon Zügel in den meisten Begegnungen souverän. „Das hat dann auch mit Erfahrung zu tun“, so der FIFA-Experte.

Um den dritten Platz spielen auf der Konsole der VfR Murrhardt und der TSV Rudersberg am morgigen Freitag um 19 Uhr. „Da schätze ich Rudersberg als kleinen Favoriten ein. Es ist natürlich beim Hin- und Rückspiel alles möglich“, sagt Simon Zügel. In der Tat, denn die Murrhardter sorgten im bisherigen Turnierverlauf schon für einige Überraschungen. Vielleicht gelingt dies dem VfR auch morgen.