Nürnberger Joker-Glück: Klauß lobt „die Jungs von der Bank“

dpa/lby Sandhausen. 70 Minuten hadert Robert Klauß mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Sandhausen. Dann wechselt der Trainer - und es macht klick. „Das pusht uns enorm“, frohlockt Siegtorschütze Shuranov.

Nürnbergs Torschütze Erik Shuranov (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 1:2. Foto: Uwe Anspach/dpa

Nürnbergs Torschütze Erik Shuranov (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 1:2. Foto: Uwe Anspach/dpa

Die Nürnberger Freudenszenen nach dem Last-Minute-Siegtor von Erik Shuranov rissen natürlich auch Robert Klauß mit. Und der Trainer hatte am späten 2:1-Glück des FCN in der 2. Fußball-Bundesliga beim SV Sandhausen einen nicht unerheblichen Anteil. Den Großteil des Spiels hatte Klauß am Spielfeldrand mit dem Auftritt seiner Elf gehadert. Bis er nach dem Sandhäuser 1:0 durch Immanuel Höhn in der 67. Minute reagierte und mit den Torschützen Fabian Nürnberger (83.) und Shuranov (90.+3) den Sieg einwechselte.

Klauß lobte aber nicht sich selbst für sein glückliches Händchen, sondern vielmehr seine Joker: „Wir können uns bei unseren Spielern, die von der Bank gekommen sind, bedanken. Die Jungs, die reingekommen sind, haben den Unterschied ausgemacht.“ Und so wendete der „Club“ nach drei Pflichtspiel-Niederlagen ein weiteres Frusterlebnis ab.

„Es fühlt sich einfach gut an, die lachenden Gesichter in der Kabine zu sehen“, berichtete Klauß am Freitagabend. „Wir sind überglücklich über diesen Sieg. Das pusht uns enorm“, sagte U21-Nationalspieler Shuranov, dem im Getümmel der Ball vor die Füße fiel. Entschlossen schloss er ab. Das Siegtor hatte Nürnberger eingeleitet, der mit einem prächtigen Distanzschuss schon zuvor das 1:1 erzielt hatte.

„So ein Last-Minute-Sieg tut natürlich sehr, sehr gut. Es ist schön, dass wir von der Bank aus helfen und das Spiel noch drehen konnten. Es war nach den letzten Niederlagen wichtig, hier wieder einen Dreier mitzunehmen“, sagte Nürnberger. Der Mittelfeldspieler nutzte seine Chance, nachdem er zuletzt wenig Spielzeiten erhalten hatte. „Fabi ist ein Spieler, der in Eins-gegen-eins-Situationen geht, der Lösungen nach vorne sucht“, lobte Klauß den Mann, der maßgeblich die Wende brachte.

Shuranov und Nürnberger waren die gefeierten Matchwinner. Aber bis zum starken Endspurt der Gäste sei erstmal Torwart Christian Mathenia „der Spieler gewesen, der uns im Spiel gehalten hatte“, wie Klauß anmerkte. „Natürlich sind wir glücklich über den Sieg, gerade wenn er so zustandekommt in der Nachspielzeit. Aber wir müssen sagen, dass wir kein gutes Spiel gemacht haben“, resümierte der „Club“-Coach.

Die ersten 70 Minuten missfielen Klauß sogar extrem. Zu wenig Tempo, einfache Ballverluste, keine Klarheit im Spiel - so lautete seine Mängelliste. Dann wechselte er - und es machte klick. „Mit etwas mehr Wildheit und mehr Risiko, in die Box zu kommen, sah es in den letzten 20 Minuten besser aus. Wir haben uns reingearbeitet“, sagte Klauß: „Die spät reingekommen sind, haben es richtig gut gemacht.“

© dpa-infocom, dpa:211119-99-68572/4

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Erstellt:
19. November 2021, 20:36 Uhr

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