Sieg bei Kostic-Rückkehr verpasst: Remis gegen Stuttgart
dpa Frankfurt/Main. Frankfurts Filip Kostic schlüpft bei seiner Rückkehr in die Rolle des unvollendeten Helden. Der Serbe trifft zur Führung, die aber nicht zum erhofften Erfolg gegen Stuttgart reicht.
Der begnadigte Rebell Filip Kostic konnte sich über sein starkes Comeback bei Eintracht Frankfurt nur bedingt freuen. Nach dem 1:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart verließ der serbische Nationalspieler mit verkniffenem Gesicht den Rasen - zum märchenhaften Happy End seiner zweiwöchigen Streikaffäre fehlten am Sonntag nur wenige Minuten. „Ich freue mich, dass Filip getroffen hat. Aber ich bin enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Wir brauchen jetzt mal einen Sieg“, sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner bei DAZN.
Omar Marmoush (88.) bescherte den Schwaben mit seinem späten Ausgleich einen wichtigen Punkt und entriss den Hessen vor 25.000 Fans in der ausverkauften Arena noch den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga, der nach dem Führungstor von Kostic (79.) greifbar nahe war. „Natürlich ist das Remis ärgerlich. Es soll derzeit nicht sein“, haderte Frankfurts Kapitän Martin Hinteregger.
Zwei Wochen nach seiner Streikaktion, mit der er einen Wechsel zu Lazio Rom erzwingen wollte, kehrte Kostic in den Kader der Eintracht zurück. Der 28-Jährige saß zunächst nur auf der Bank - kam dann aber nach einer Stunde unter dem Applaus der Zuschauer zu seinem 100. Bundesligaeinsatz für die Eintracht und krönte diesen mit seinem Treffer. „Filip hat überragend gespielt - so, wie wir ihn kennen. Er hat sich wie immer präsentiert“, lobte Hinteregger und fügte hinzu: „Für uns war das ohnehin nie ein Thema.“
Doch dann traf Marmoush in Unterzahl für den VfB, nachdem Waldemar Anton in der 82. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. „Ich freue mich sehr über mein Tor“, sagte die Leihgabe vom Ligarivalen VfL Wolfsburg. „Dieser Punkt ist extrem wichtig. Wir nehmen viel Rückenwind mit“, frohlockte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.
Im Sturm der Eintracht feierte Neuzugang Sam Lammers sein Bundesligadebüt, konnte aber nur wenig Akzente setzen und vergab in der ersten Halbzeit die größte Chance für die Hausherren kläglich. Er musste später Platz machen für Rafael Borré, der in der Nachspielzeit nur die Latte traf. „Wir haben viele Sachen gut gemacht, es geht in die richtige Richtung“, befand Glasner nach dem Abpfiff.
Die Frankfurter begannen schwungvoll und hätten schon in der 2. Minute in Führung gehen können. Jens Petter Hauge verfehlte mit seinem Schuss aber knapp das Stuttgarter Tor. Die Schwaben, die zuletzt zwei Niederlagen einstecken mussten, waren erst einmal um Ballkontrolle bemüht. Die erste Gelegenheit ergab sich nach 17 Minuten für Marmoush, der im Sturm den Vorzug vor Hamadi Al Ghaddioui erhielt. Er scheiterte nach schönem Solo aus spitzem Winkel an Eintracht-Torwart Kevin Trapp.
Frankfurt hatte zwar Feldvorteile, die auf Konter lauernden Stuttgarter aber die besseren Chancen. Roberto Massimo (34.) scheiterte jedoch ebenfalls an Trapp. Die Hessen versuchten es zu oft durch die Mitte und liefen sich immer wieder an der keinesfalls sattelfesten VfB-Abwehr fest. Zwei Schüsse von Daichi Kamada waren die einzige Offensivausbeute, stellten VfB-Keeper Florian Müller aber nicht vor Probleme.
Nach dem Wechsel setzte erneut Marmoush das erste Zeichen - sein Schuss ging aber nur ans Außennetz. Doch dann kam Kostic und belebte auf Anhieb das Eintracht-Spiel. Frankfurt war nun am Drücker und der Führung zweimal ganz nahe. Erst scheiterte Lammers aus Nahdistanz an Müller, dann hatte Martin Hinteregger mit einem Kopfball an die Latte Pech. Kostic zielte dann einen Tick genauer: Sein satter Linksschuss prallte vom Innenpfosten ins Tor. Die Führung löste riesigen Jubel aus, der jedoch kurz vor dem Ende verstummte.
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