Königin Mary, Prinzessin Victoria und Prinzessin Mette-Marit
Skandinaviens Royal-Dreamteam besucht Berlin
Die Königshäuser aus Dänemark, Schweden und Norwegen sind fern verwandt und eng befreundet. Ein Termin in Berlin wird deshalb zu einer Art royalem Familientreffen.
Von Theresa Schäfer/dpa
So eine Royal-Dichte hatte Berlin wahrscheinlich noch nie: Gleich drei europäische Königshäuser schickten am Montag ihre Top-Riege in die deutsche Hauptstadt. Aus Dänemark reisten König Frederik X. und Königin Mary an. Später trafen dann noch Schwedens Kronprinzessin Victoria mit ihrem Mann Prinz Daniel und die Norweger Kronprinz Haakon und Prinzessin Mette-Marit ein.
Der Grund für den gleich dreifachen royalen Besuch aus Skandinavien: Das 25-Jahr-Jubiläum der Nordischen Botschaften am Berliner Tiergarten. Statt einzelne, über die Stadt verteilte Landesvertretungen in der Bundeshauptstadt zu errichten, hatten die fünf ohnehin eng verbundenen Länder Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island vor einem Vierteljahrhundert einen gemeinsamen Botschaftskomplex eröffnet. „Jeder für sich und doch gemeinsam“ - das war das Motto, das die damalige dänische Königin Margrethe II. bei der Einweihung der Botschaftsanlage mit ihrem alles verbindenden, fast 230 Meter langen grünen Kupferband am 20. Oktober 1999 ausgesprochen hatte. Der Präsident von Finnland, Alexander Stubb, und die Präsidentin von Island, Halla Tómasdóttir, sind bei den Feierlichkeiten natürlich auch dabei. Am Abend laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender zum Dinner im Schloss Bellevue.
Für die skandinavischen Royals sind die Feierlichkeiten in Berlin beinahe ein kleines Familientreffen. Bekanntermaßen sind die Königsfamilien aus Schweden, Dänemark und Norwegen sich herzlich zugetan und verwandtschaftlich verbandelt. Bis 1905 saß der schwedische König in Personalunion sogar auf dem norwegischen Thron. Kronprinz Haakons Großmutter Märtha war eine Schwedenprinzessin. Auch die schwedische und die dänische Königsfamilie sind weitläufig verwandt: Frederiks Großmutter des dänischen Königs war eine schwedische Prinzessin. Königin Mary ist Patentante von Prinzessin Estelle, Victorias und Daniels Tochter. König Frederik ist indes der Pate von Estelles Bruder Oscar. Und sie schwedische Kronprinzessin Victoria wiederum ist Patin von Haakons und Mette-Marits Tochter Ingrid Alexandra. Royales Kuddelmuddel, bei dem Normalsterbliche kaum durchblicken.
Alle drei royalen Damen zeigten, warum Skandinavien für Mode und Stil gefeiert wird: Königin Mary trug ein hellblauen kragenlosen Mantel über einem hoch in der Taille sitzenden Rock mit Wickelbluse. Victoria setzte – passend zum Herbst – auf ein bordeauxrotes Samtkostüm mit passender Schluppenbluse. Mette-Marit optierte für einen silbergrauen Mantel mit einem dazugehörigen Tageskleid. Alle drei trugen statt Hut ein Haarband oder Haarreif.
Frederik und Mary bleiben noch ein bisschen in Deutschland und reisen am Dienstag weiter nach Schleswig-Holstein, um der dortigen dänischen Minderheit im Grenzgebiet einen Besuch abzustatten.
Für die schwedische Kronprinzessin Victoria ist der Besuch in Berlin übrigens fast ein Heimspiel: Die Tochter von König Carl XVI. Gustaf und der in Heidelberg geborenen Königin Silvia, geborene Sommerlath, spricht fließend Deutsch.