Alpiner Ski-Weltcup

"Mega": Ski-Hoffnung Aicher bejubelt ersten Weltcup-Sieg

Einen Tag nach ihrem ersten Podestplatz im Weltcup setzt Emma Aicher noch einen drauf. Es ist der erste deutsche Abfahrts-Triumph seit gut fünf Jahren - und die Siegerin selbst überrascht.

Am Freitag Zweite, am Samstag Erste: Emma Aicher brilliert beim Weltcup in Kvitfjell.

© Marco Trovati/AP/dpa

Am Freitag Zweite, am Samstag Erste: Emma Aicher brilliert beim Weltcup in Kvitfjell.

Von Von Christoph Lother, dpa

Kvitfjell - Emma Aicher konnte es selbst kaum fassen. Einen Tag nach ihrem ersten Weltcup-Podestplatz hat die deutsche Ski-Hoffnung noch einen draufgesetzt und in Kvitjfell ihren ersten Sieg gefeiert. Die 21-Jährige gewann die zweite Abfahrt in Norwegen mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung vor der US-Amerikanerin Lauren Macuga. Dritte bei Aichers historischem Triumph wurde Vortagessiegerin Cornelia Hütter aus Österreich.

Sie sei "sehr überrascht", sagte Aicher, die am Freitag Zweite geworden war. "Es hat sich nicht so gut angefühlt wie gestern." Die Stellen, an denen man Geschwindigkeit mitnehmen könne, habe sie aber offenbar gut getroffen. Sie freue sich "mega". Im Ziel hatte sie zwar gestrahlt, zunächst allerdings auch etwas ungläubig gewirkt.

Deutscher Befreiungsschlag

Es ist der erste deutsche Abfahrtssieg seit den Erfolgen der inzwischen zurückgetretenen Thomas Dreßen und Viktoria Rebensburg im Februar 2020. Für den Deutschen Skiverband (DSV) dürfte er eine Erlösung sein. Außer Aicher ist in dieser Saison bislang nur Lena Dürr im Slalom dreimal auf ein Weltcup-Podest gefahren. Bei der WM hatte Linus Straßer am letzten Tag noch Slalom-Bronze geholt und damit die drohende deutsche Nullnummer verhindert.

"Unglaublich. Ich gönne es ihr von Herzen", sagte Aichers Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann. Die Starnbergerin selbst war gestürzt und ausgeschieden. Sie trug ein paar leichte Prellungen, aber wohl keine größeren Blessuren davon. Man könne sich von Aicher "inspirieren lassen", sagte die WM-Zweite von 2021.

Schon bei WM in Österreich überzeugend 

Allrounderin Aicher, die sowohl in den schnellen als auch in den technischen Disziplinen startet, gilt derzeit als das mit Abstand größte Alpin-Talent des DSV.

2021 gewann Aicher mit dem deutschen Team WM-Bronze in Cortina d'Ampezzo, ein Jahr später mit der Mannschaft Olympia-Silber in Peking. Auch bei der diesjährigen WM in Saalbach-Hinterglemm überzeugte die in Sundsvall aufgewachsene Tochter einer Schwedin und eines Deutschen, wurde unter anderem Sechste im Super-G und in der Abfahrt.

Im Weltcup hatte sie vor den Rennen in Kvitfjell diese Saison bislang allerdings noch keine Abfahrtspunkte gesammelt. Die Ausfallquote war für Aicher schon öfter ein Problem. Dass sie grundsätzlich technisch versiert und extrem schnell ist, hat die deutsche Hoffnungsträgerin aber schon häufig bewiesen. In Kvitjfell, wo am Sonntag noch ein Super-G ansteht, nun besonders.

Knappe Sache: Emma Aicher lag letztlich 0,03 Sekunden vor der US-Amerikanerin Lauren Macuga.

© Gabriele Facciotti/AP/dpa

Knappe Sache: Emma Aicher lag letztlich 0,03 Sekunden vor der US-Amerikanerin Lauren Macuga.

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Erstellt:
1. März 2025, 12:00 Uhr
Aktualisiert:
1. März 2025, 12:53 Uhr

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