Bundestagswahl 2025
So entsteht der Wahl-O-Mat
Am 6. Februar geht der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl online. 38 Thesen können beantwortet werden, sie werden von einem Team aus überwiegend jungen Menschen erstellt. Mit dabei: eine junge Frau aus Ulm.
Von Maximilian Kroh
Rund 21 Millionen Menschen haben vor der vergangenen Bundestagswahl mitgemacht, und auch in diesem Jahr dürfte er wieder viele bei der Wahlentscheidung unterstützen: Am Donnerstag, 6. Februar, geht der neue Wahl-O-Mat online. Wie üblich gilt es, 38 Thesen zuzustimmen, sie abzulehnen oder sich zu enthalten. Daraus ergibt sich dann ein Eindruck, mit welchen Parteien die eigene politische Einstellung am ehesten übereinstimmt. Aber wie entsteht das Programm eigentlich?
Verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung des Wahl-O-Mats ist eine 37-köpfige Redaktion. Sie besteht zu großen Teilen aus jungen Menschen zwischen 18 und 26, die sich online dafür beworben haben. „Wir hatten diesmal sehr großen Rücklauf“, sagt Martin Hetterich, einer der Projektleiter von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) in Bonn, die die Wahlentscheidungshilfe seit 2002 betreibt.
Auch eine Ulmerin machte mit
Mit dabei ist in diesem Jahr Mia Appel. Die 25-jährige Ulmerin arbeitet als IT-Systemadministratorin, an der Aufgabe gereizt hat sie vor allem der Blick hinter die Kulissen des Wahl-O-Mats. „Ich habe ihn vor jeder Wahl ausgefüllt. Jetzt hat mich interessiert, wie das alles funktioniert“, erzählt sie. „Es ist eine gute Gelegenheit, Menschen bei der Meinungsbildung zu unterstützen.“
Das dachten wohl viele: Bei Hetterich und seinem Team kamen allein in der ersten Woche fast 800 Bewerbungen an. Daraus wurden dann die 24 jungen Redaktionsmitglieder ausgewählt. „Wir wollen so viele verschiedene Erfahrungen und Sichtweisen wie möglich einbeziehen“, erklärt Hetterich. Zwar seien unter den Bewerbern viele Studierende und Leute mit Hochschulabschluss, in der Redaktion selbst bildeten sie aber nicht die Mehrheit.
Was eine gute These ausmacht
Ihren ersten Einsatz hatte Mia Appel im Dezember – da teilte sich die Redaktion in fünf Gruppen mit verschiedenen Schwerpunkten. Sie landete bei „Finanzen, Steuern, Währung und Wirtschaft“. Eigentlich nicht ihre erste Wahl, sagt sie: „Aber der Bereich ist natürlich sehr wichtig.“ Kurz darauf fand auch schon der erste dreitägige Workshop statt. Die Kleingruppen erarbeiteten verschiedene Thesen zu ihren Themenfeldern, die anschließend zur Beantwortung an die Parteien gesendet wurden. Mit am Tisch saßen dann auch Vertreter der BpB, Sozialwissenschaftler, Statistiker und ein Pädagoge.
„Es war schon interessant, dass unter den größeren Parteien immer mal wieder CDU und AfD alleine auf einer Seite standen, auch wenn es natürlich viele Unterschiede gab“, sagt Mia Appel zum fertigen Wahl-O-Mat. „Zwar haben es nicht alle Thesen, die ich gut fand, reingeschafft. Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr happy.“
Wahl-O-Mat
NutzerMehr als 21 Millionen Menschen haben den Wahl-O-Mat vor der Bundestagswahl 2021 ausgefüllt. Bei der Europawahl im vergangenen Jahr waren es etwa 14,5 Millionen Menschen. Rund ein Fünftel der Nutzer ist nach Angaben der BpB unter 30 Jahre alt.
VeröffentlichungDer Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl ist ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung und geht am Donnerstag, den 6. Februar, gegen Mittag online. Er ist unter wahl-o-mat.de aufrufbar.