Innovative Ideen der IBA ’27

So gelingt der smarte Hausbau in Stuttgart und anderswo

Vorsprung durch Technik: Wie die Internationale Bauausstellung IBA ’27 Stuttgart und Region Privatleuten, Architekten und Investoren mit künstlicher Intelligenz beim ressourcensparenden Bauen und Umbauen helfen – und CO2 sparen – will.

Ein Haus, komplett entworfen aus bestehendem Material. Es steht in Hannover und hat viele Auszeichnungen erhalten. Nachahmer? Sucht man.

© Olaf Mahlstedt/Cityförster

Ein Haus, komplett entworfen aus bestehendem Material. Es steht in Hannover und hat viele Auszeichnungen erhalten. Nachahmer? Sucht man.

Von Nicole Golombek

Die Stadt von morgen sei schon gebaut, der Satz ist in Diskussionsrunden häufig zu hören, wenn es um die Internationale Bauausstellung IBA ’27 geht und auch, wenn Architektinnen und Architekten sowie Bauherrschaften über umweltbewusstes und ressourcenschonendes Entwerfen und Bauen sprechen. Doch wo und wie lassen sich nicht mehr genutzte Bauteile finden, mit denen um- und weitergebaut werden könnte?

Und wie funktioniert das überhaupt, das zirkuläre Bauen, bei dem Altes neu verwendet wird und Neues so eingebaut wird, dass es wieder weiterverwendbar wäre bei einem erneuten Umbau? Für das grundlegende Umdenken im Umgang mit Ressourcen präsentiert nun die IBA ’27 ein Hilfsmittel zur klugen Planung: Künstliche Intelligenz, die befragt werden kann, gratis und von jedem und jeder – genannt „Circular Construction Hub“.

„Wie baue ich einen Altbau um?“, beispielsweise beantwortet die Künstliche Intelligenz innerhalb von Sekunden mit einem Fünf-Punkte-Plan, gibt darüberhinaus Hinweise, wie man ein Plus-Energie-Standard erreicht und wie man beispielsweise sogar ein Haus mit Holz aufstockt und gleich auch noch Wohnraum schafft.

Es handelt sich bei dieser Technologie, so teilt es die IBA mit, um eine neue Online-Plattform für zirkuläres Bauen. Sie beinhaltet unter anderem den ersten KI-basierten Chatbot, der Fachleute und interessierte Privatleute bei der effizienten Umsetzung von Kreislaufprinzipien im Bauen unterstützt.

„Solche Praxiswerkzeuge allein genügen aber nicht“, warnt Andreas Hofer, Intendant der IBA ’27: „Die Politik muss Hindernisse für die Wiederverwendung von Bauteilen beseitigen, und die Bauwirtschaft muss eine ökonomisch sinnvolle und funktionierende Kreislauf-Infrastruktur aufbauen.“

KI aus Stuttgart aus geprüften Inhalten und ist lernfähig

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern FIBREE, Endeavour, Metabolic und Concular entwickelt und vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. Der Chatbot wurde für die IBA ’27 programmiert und mit einer Datenbasis von weit über tausend geprüften Fachinformationen wie Fachbüchern, Fallstudien und Forschungsberichten gefüttert.

Diese Wissensbasis wird regelmäßig mit geprüften internationalen Inhalten aktualisiert, so ein IBA-Sprecher. Im Gegensatz zu allgemeinen KI-Tools wie ChatGPT greift der Chatbot ausschließlich auf verlässliche und verifizierte Daten zurück und verweist auf diese Quellen. In einer ersten Testphase wurde er von Fachleuten und Studierenden erprobt. Das Feedback fließt in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Chatbots ein.

„Wie baue ich einen Altbau um?“, beispielsweise beantwortet die Künstliche Intelligenz innerhalb von Sekunden mit einem praktikabel klingenden Fünf-Punkte-Plan. Sie gibt darüberhinaus Hinweise, wie man beim Bauen einen Plus-Energie-Standard erreicht und wie man beispielsweise ein Wohngebäude mit Holz aufstockt und gleich auch noch Wohnraum schafft. Nur umgeplant, (um)gebaut und bezahlt werden müssen die Wohnhäuser und öffentlichen Bauten dann doch noch durch von den dafür qualifizierten Menschen.

Info

Chatten mit der Bau-KIInfos und Hintergründe zur neuen Technologie unter: https://knowledge.iba27.de/

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Erstellt:
12. Februar 2025, 15:40 Uhr
Aktualisiert:
12. Februar 2025, 15:48 Uhr

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