So kommt der VfB gegen Paris Saint-Germain weiter

Wenn die Weiß-Roten am letzten Spieltag der Ligaphase die Franzosen empfangen, geht es um alles – mit einer pikanten Konstellation.

Von Marco Seliger

Stuttgart - Es ist ja für den VfB Stuttgart alles schon aufregend und spannend genug vor dem Showdown am letzten Spieltag der Ligaphase der Champions League. Jetzt aber ist klar: Fußball-Europa wird nach Stuttgart blicken am kommenden Mittwoch (21 Uhr) – aufgrund der wohl speziellsten und brisantesten Situation, die die Partie gegen Paris Saint-Germain in der Gesamtschau des Finales der Ligaphase bietet.

Denn Fakt ist: Dem Tabellen-24. VfB und dem 22. aus Paris, der am Mittwochabend 4:2 gegen Manchester City gewann, reicht ein Unentschieden, um die Plätze für die Play-offs zu erreichen. Ab Tabellenplatz 25 ist man ja draußen – das aber würde beiden Teams bei einem Remis nicht passieren. Kleiner Haken: Sollte Dinamo Zagreb mit sieben Toren Unterschied gegen die AC Mailand gewinnen, würde das Unentschieden nicht reichen. Im Klartext: Das wird, wenn alles normal läuft, nicht passieren.

Die etwas zugespitzte Frage aus Sicht der zahlreichen unmittelbaren Konkurrenten um Platz 24 liegt also auf der Hand: Was passiert, wenn es, sagen wir ab Minute 75, Unentschieden stehen wird in Stuttgart? Die Konkurrenz wird Manipulation befürchten, Ballgeschiebe, einen Nichtangriffspakt.

Wichtig ist es hier einmal zu sagen, dass weder der VfB noch PSG ins Spiel gehen werden, um nur Unentschieden zu spielen. Das geht nicht im modernen Fußball, dafür kann immer viel zu schnell etwas passieren, hüben wie drüben. Dafür ist das Spiel viel zu komplex. Und, losgelöst davon: Wenn sich beide Teams – im extremsten Fall – dazu entschließen würden, von vornherein nur auf Ballhalten und Remis zu spielen, würde das einen Skandal ungeahnten Ausmaßes nach sich ziehen. Auch das wissen beide Mannschaften. Alles andere als auszuschließen ist es, dass der VfB und PSG (beide derzeit mit zehn Punkten) nicht mehr ins letzte Risiko gehen, wenn es mit fortgeschrittener Spielzeit unentschieden steht.

Die Konkurrenz von VfB und PSG besteht aus mehr als der Hälfte des Tableaus, vieles ist offen. Fakt ist: Für Benfica Lissabon, Paris Saint-Germain, Sporting Lissabon, den VfB, Manchester City, Dinamo Zagreb und Schachtar Donezk geht es „nur“ noch um einen Platz in den Play-offs. Dieses Septett kann aber ebenso noch ausscheiden – im Gegensatz zum Spitzenduo FC Liverpool und FC Barcelona, das bereits den Platz unter den besten Acht und damit im Achtelfinale sicher hat.

Der FC Arsenal, Inter Mailand, Atletico Madrid, die AC Mailand, Atalanta Bergamo, Bayer Leverkusen, Aston Villa, die AS Monaco, Feyenoord Rotterdam, der OSC Lille , Stade Brest, Borussia Dortmund, der FC Bayern München, Real Madrid, Juventus Turin und Celtic Glasgow wiederum können – im Gegensatz zum VfB und PSG – nicht mehr auf Platz 25 oder schlechter abrutschen und haben zumindest die Teilnahme an den Play-offs sicher.

Die Hin- und Rückspiele steigen zwischen dem 11. und dem 18. Februar – der VfB erreicht die Play-offs bei einem Sieg gegen PSG sicher. Bei einer Niederlage dürfen der Tabellen-25. Manchester City (gegen den FC Brügge) und der 26. Dinamo Zagreb (gegen Milan) nicht gewinnen. Der 27. Schachtar Donezk wiederum ist aktuell drei Punkte hinter dem VfB und hat die um fünf Treffer schlechtere Tordifferenz. Schachtar dürfte also bei einer VfB-Niederlage nicht hoch bei Borussia Dortmund gewinnen.

Apropos Manchester City: Die Himmelblauen haben derzeit acht Punkte und das bessere Torverhältnis als der VfB. Bei einem Stuttgarter Remis und einem Dreier Citys würde Manchester die Weiß-Roten also überholen. Allerdings: City-Gegner Brügge (elf Punkte, schlechteres Torverhältnis) würde damit hinter den VfB zurückfallen, sodass das Team von Sebastian Hoeneß weiter wäre.

Ein weiterer möglicher VfB-Trumpf wiederum bei einer Niederlage gegen PSG: Die Lissabonner Clubs Sporting und Benfica, die wie der VfB zehn Punkte haben, verlieren um ein paar Tore höher als der Club aus Cannstatt. Aktuell hat Benfica das um drei, Sporting das um zwei Treffer bessere Torverhältnis als der VfB. Sporting trifft auf den FC Bologna, Benfica muss bei Juventus Turin ran.

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Erstellt:
23. Januar 2025, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
24. Januar 2025, 22:04 Uhr

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