ProCent-Initiative

So viel spenden Mercedes-Mitarbeiter an wohltätige Projekte

Für Sport, Hospiz, gar einen Pick-up vom Konkurrenten: Mitarbeiter von Mercedes-Benz spenden jeden Monat die Cent-Beträge ihres Gehalts und unterstützen damit wohltätige Projekte. Wem das Geld zugutekommt, entscheidet die Belegschaft.

Seit 2011 können Mitarbeiter von Mercedes die Cent-Beträge ihres Nettogehalts spenden. Ein bewilligtes Projekt ist der Kauf eines Schulpferdes für den Reitverein in Hegnach.

© Mercedes-Benz AG/Michael Orth

Seit 2011 können Mitarbeiter von Mercedes die Cent-Beträge ihres Nettogehalts spenden. Ein bewilligtes Projekt ist der Kauf eines Schulpferdes für den Reitverein in Hegnach.

Von Veronika Kanzler

Einmal abrunden, bitte: Zehntausende Mercedes-Mitarbeiter erhalten jeden Monat einen glatten Betrag auf ihr Konto. Denn sie spenden freiwillig die Cent-Beträge ihres Gehalts für einen guten Zweck. Und der Stuttgarter Autohersteller verdoppelt danach die Summe. Seit 2011 gibt es die Initiative des Unternehmens und des Gesamtbetriebsrates. Innerhalb dieser Zeit sind bereits 15,3 Millionen Euro zusammengekommen.

Insgesamt sind nach Unternehmensangaben bereits 2215 gemeinnützige Projekte in 75 Ländern unterstützt worden. Wohin das Geld fließt? Das entscheiden die Mitarbeiter. Jeder kann Vorschläge bei der Initiative einreichen, über die dann ein Entscheiderkreis, bestehend aus Beschäftigten, bestimmt. Einzige Vorgabe: Die Gelder gehen zur einen Hälfte an regionale, gemeinnützige Projekte an den Werksstandorten und zur anderen Hälfte an übergreifende, gemeinnützige Projekte im In- und Ausland.

Die Bandbreite ist groß. Zu den Förderbereichen zählen die Kinder- und Jugendhilfe, die Behindertenhilfe, die karitative Arbeit, der Tierschutz sowie der Umwelt- und Naturschutz. So wurden in den vergangenen Jahren unter anderem mithilfe der Mercedes internen Pro-Cent-Initiative ein Therapiebad in einem Berliner Kinderhospiz saniert, ein Kinderhaus in Nepal gebaut, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen ausgebaut oder übergroße Tablets für die digitale Teilhabe von Menschen mit starken Beeinträchtigungen und hohem Unterstützungsbedarf angeschafft.

Jeder Mercedes-Mitarbeiter darf Vorschläge einbringen

Im vergangenen Jahr kamen rund 1,4 Millionen Euro zusammen. Damit fördert die Pro-Cent-Initiative etwa die Anschaffung eines Schulpferdes für den Reit- und Voltigierbetrieb des Reitvereins RG Hegnach (Rems-Murr-Kreis). Ein Mitarbeiter aus dem Bereich Datenmanagement in Mettingen, der bei dem Verein das Reiten gelernt hatte, reichte den Antrag dafür ein. In diesem Jahr sollen insgesamt 15 Sportprojekte für Kinder und Jugendliche in der Region Stuttgart gefördert werden.

Die internationale Organisation Mary’s Meals etwa erhielt Anfang des Jahres 50 000 Euro. Sie verteilt Schulessen in afrikanischen Ländern, so auch in Malawi. Um Kinder, die an sehr entlegenen und schwer zugänglichen Orten zur Schule gehen, mit einer Mahlzeit zu versorgen, kaufte die Hilfsorganisation von der Spende einen Toyota Pickup sowie drei Motorräder. „Der Toyota Hilux verbessert die Effizienz unserer Arbeit erheblich und ermöglicht es uns, auch die am stärksten gefährdeten Kinder zu erreichen“, sagte Takondwa Nsapato, Leiter der Programmaktivitäten in Malawi.

Mercedes will gesellschaftlichen Beitrag leisten

Von den 77 0000 Mitarbeitern, die sich an der Aktion beteiligen, hat jeder durchschnittlich etwas mehr als neun Euro gespendet. „Was mich an ProCent besonders berührt, ist die Idee dahinter: Viele kleine Beiträge – aus Überzeugung gegeben – entfalten gemeinsam große Wirkung“, so die bald ausscheidende Personalchefin Sabine Kohleisen. Die Initiative ist Teil des Corporate Citizenship Engagements von Mercedes‑Benz. Hinter dem Anglizismus verbirgt sich das Ziel, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, der über das Kerngeschäft des Unternehmens hinausgeht.

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Erstellt:
16. April 2025, 08:12 Uhr

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