Senioren
Sozialverband Deutschland bestätigt: Immer mehr Diskriminierung Älterer
SoVD-Vorsitzende Michaela Engelmeier unterstützt den Vorstoß der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung Ferda Ataman.

© SoVD/Susie Knoll
Michaele Engelmeier vom Sozialverband Deutschland fordert die Politik auf, Altersdiskriminierung etwas entgegenzusetzen.
Von Norbert Wallet
Zu Wochenbeginn hatte Ferda Ataman, die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, einen stärkeren Schutz von Senioren vor Diskriminierung aufgrund ihres Alters angemahnt. Ataman wies darauf hin, dass bei ihrer Stelle im vergangenen Jahr 1091 Beratungsanfragen zu Altersdiskriminierung eingegangen seien. Zudem habe eine Umfrage kürzlich ergeben, dass rund 45 Prozent der Menschen in Deutschland schon einmal Altersdiskriminierung erlebt haben.
„Politik darf nicht tatenlos zusehen“
Nun kommt Unterstützung für Ataman vom Sozialverband Deutschland (SoVD). Deren Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sagt unserer Zeitung: „Leider ist zu beobachten, dass Diskriminierung bestimmter Gruppen in unserer Gesellschaft immer weiter fortschreitet, die sozialen Netzwerke tragen hierzu sicher auch bei.“ Der Verband stelle fest, „dass die Diskriminierung von Älteren zunimmt, denn diese Rückmeldung erhalten wir immer wieder von unseren Mitgliedern, die zu einem großen Teil bereits sehr lebenserfahren sind.“ Engelmeier unterstützt den Vorstoß Ferda Atamans ausdrücklich. „Hier dürfen Politik und Gesellschaft nicht tatenlos zusehen“, sagte Engelmeier unserer Zeitung.
Die SoVD-Vorsitzende unterstrich den wirtschaftlichen Aspekt des Themas. „Gerade in Zeiten des täglich von der Wirtschaft bemängelten Fachkräftemangels können bestimmte Branchen kaum auf Erfahrung und Wissen Älterer verzichten. Mit 60, 70, oder 80 gehört man noch lange nicht nur wegen der Zahlen im Personalausweis zum berühmten ‚alten Eisen‘“, sagte die Vorsitzende des SoVD.
Der Verband versteht sich als sozialpolitische Interessenvertretung von Rentnern, Patienten und gesetzlich Krankenversicherten, Pflegebedürftigen und behinderten Menschen gegenüber der Politik. Er hat rund 600 000 Mitglieder.