Sparkassen erhöhen Vorsorge für faule Kredite
dpa/lsw Stuttgart. Die baden-württembergischen Sparkassen erhöhen wegen der Corona-Pandemie ihre Risikovorsorge für faule Kredite. Die 50 Institute planen nun für ausfallender Papiere im laufenden Jahr vorsorglich 320 Millionen Euro ein, wie Sparkassenpräsident Peter Schneider am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Im Vorjahreszeitraum seien es noch 216 Millionen Euro gewesen.
Die Auswirkungen der Pandemie seien aber bei weitem nicht so schlimm wie während der Finanzkrise. Die staatlichen Hilfsprogramme griffen und die Unternehmen hätten auch eine deutlich bessere Eigenkapitalbasis als in der letzten Krise. Die Sparkassen merken, dass ihre Kunden ihr Geld im Zuge der Coronakrise auch nicht so ausgeben können wie früher. Die Kundeneinlagen kletterten bis Ende Juni diesen Jahres um 7,5 Prozent auf 162 Milliarden Euro.
Die Folgen des jüngsten Gebührenurteils des Bundesgerichtshof (BGH) halten sich für die Sparkassen im Südwesten nach Einschätzung ihres Verbandes in Grenzen. Dies sei kein großes Ergebnisthema, sagte Schneider. Wenn man alles zurückerstatten müsse, handele es sich wohl um einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Verbandschef wies aber darauf hin, dass bisher nur wenige Kunden darauf reagiert haben. Die Quote betrage unter 1 Prozent.
Der BGH hatte Ende April entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Viele Gebührenerhöhungen sind daher vorerst ausgesetzt, Bankkunden können einen Teil zu viel gezahlter Gebühren zurückfordern.
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