Speisen, die Schmerzen lindern können

Ernährungsberaterin Eli Heugel gibt bei einem Kochkurs an der Volkshochschule Murrhardt Tipps zu entzündungshemmenden Lebensmitteln. Eine Ernährungsumstellung kann bei Krankheiten wie Rheuma oder Arthrose schmerzlindernd wirken.

Kursteilnehmerinnen Ulrike Hübl (links) und Christel Vogt freuen sich, an dem Kurs teilnehmen zu können. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Kursteilnehmerinnen Ulrike Hübl (links) und Christel Vogt freuen sich, an dem Kurs teilnehmen zu können. Foto: Stefan Bossow

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Eine gesunde Ernährung mit gezielt ausgewählten, entzündungshemmend und basisch wirkenden Lebensmitteln kann im Körper einiges bewirken. Sie trägt dazu bei, Schmerzen zu lindern, die bei verschiedenen Erkrankungen mit entzündlichen Prozessen auftreten, wie Rheuma, Arthrose, Gicht oder Fibromyalgie. Dies verdeutlicht Eli Heugel aus Oberrot zum Start ihres Kochkurses „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche – Schmerzen mit der Ernährung lindern“ der Volkshochschule Murrhardt in der Küche der Walterichschule.

„Gesunde Ernährung ist mein Steckenpferd“, erklärt die ganzheitliche Ernährungsberaterin, die an Fibromyalgie leidet und Vegetarierin ist. „Lebensmittel haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden, da unser Darm und unser Gehirn miteinander kommunizieren“, betont sie.

Sieben an gesunder, vegetarischer oder veganer Ernährung interessierte Frauen machen an diesem Abend bei dem Kochkurs mit; drei aus Oppenweiler, zwei aus Aspach sowie je eine aus Großerlach und Murrhardt. Sie wollen sich informieren über gesunde Lebensmittel und Gerichte, Neues kennenlernen und ausprobieren. Manche reagieren sensibel auf Witterungseinflüsse, Emotionen und Stress. Einige haben bereits Erfahrungen mit gesunder Ernährung und internationaler Küche gesammelt.

Die Rezepte sind von der asiatischen Kochkunst inspiriert

Für jede Kursteilnehmerin hat Eli Heugel ein Heft im Gepäck mit Rezepten, einer kleinen Warenkunde über basische Grundnahrungsmittel sowie Infos zur Ernährung bei Fibromyalgie und anderen entzündlichen Erkrankungen samt Lebensmitteltabelle. Am besten schmerzlindernd wirke eine pflanzenbasierte, vegetarische oder vegane Ernährung mit viel Gemüse, das Immunsystem stärkenden Kräutern und Gewürzen, Obst, Vollkornprodukten und pflanzlichen Ölen. Möglichst selten verzehrt oder gemieden werden sollten hingegen Fleisch, Milchprodukte, Fertiggerichte, Fast Food, Süßigkeiten, Kaffee und Alkohol, unterstreicht die Kursleiterin.

An diesem Abend bereiten die Teilnehmerinnen in kleinen Teams ein Menü aus meist veganen Lebensmitteln zu, die schmerzlindernd wirken und delikat schmecken. Die Rezepte sind von der asiatischen Kochkunst inspiriert, die sehr gesund und bekömmlich ist dank entzündungshemmend wirkender Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Koriander und asiatischem Knoblauch, der nicht so streng rieche und milder sei als der europäische, so Heugel.

Alles gelingt ohne Schwierigkeiten

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Zum Auftakt gibt’s eine rote Linsensuppe mit Koriander, als Hauptgericht folgen Geflügelspieße mit Erdnusssoße und Süßkartoffelspalten, dazu Hirsesalat mit Möhren, sowie als Dessert Kokosquark mit Heidelbeeren (Rezepte siehe Infokasten).

Routiniert, engagiert und mit spürbar viel Spaß am Kochen gehen alle Frauen in kongenialer Teamarbeit ans Werk, schälen und schnippeln, rühren und pürieren, würzen und schmecken ab. Schon bald ziehen verführerische Düfte durch die vor Kurzem neu ausgestattete Küche, was die Zubereitung erleichtert. Sorgfältig werden die verschiedenen Rezepte abgearbeitet. Angefangen wird mit dem Dessert, damit es im Kühlschrank noch ziehen kann.

Nach bewusst kurzer Kochzeit, damit die Vitalstoffe und auch die Aromen erhalten bleiben, sind der Hirsesalat, die Soße und die Suppe fertig. Und während diese verkostet werden, garen die Süßkartoffelspalten im Backofen und brutzeln die Spieße in Pfannen. Alles gelingt ohne Schwierigkeiten, auch weil die Teams bestens kooperieren und die Kursleiterin mit Rat und Tat zur Seite steht.

Das gemeinsame Essen ist ein Erfolgserlebnis: Alle sind begeistert von den köstlichen, vielfältigen Aromen und probieren untereinander die Zubereitungen der drei Teams, die in Konsistenz und Würznuancen nur kleine Unterschiede aufweisen. Die Kursteilnehmerinnen zeigen sich sehr zufrieden. Sie haben sich wohlgefühlt, viele Tipps und Informationen bekommen, das Kochen habe ihnen viel Spaß gemacht und „das Essen war sehr lecker“, so das allgemeine positive Fazit. Eine von ihnen hat dabei erstmals gesunde Ernährung und internationale Küche kennengelernt, Inspirationen und Lust bekommen, selbst neue Ideen auszuprobieren. Ernährungsberaterin Eli Heugel gibt allen noch zusätzliche Tipps für weitere Zubereitungsmöglichkeiten mit gesunden Lebensmitteln.

Linsensuppe, Hirsesalat, Kokosquark: die Rezepte (alle Zutaten sind für zwei Personen berechnet)

Rote Linsensuppe

Zutaten: je eine kleine Zwiebel und Knoblauchzehe, ein Teelöffel Rapsöl, 100 Gramm rote Linsen, 300 Milliliter Gemüsebrühe, eine Zitrone, etwas Currypulver, 200 Gramm passierte Tomaten, etwas gemahlener Koriandersamen und Kümmel, Salz und Pfeffer, frischer Koriander

Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken, in Rapsöl andünsten, bis sie goldgelb sind. Die roten Linsen dazugeben, umrühren und eine Minute mitdünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und aufkochen, anschließend 15 Minuten leicht köcheln lassen. Passierte Tomaten hinzugeben und noch mal kurz aufkochen. Die Suppe mit den Gewürzen und etwas Zitronensaft abschmecken, fein pürieren und mit gehacktem frischem Koriander servieren.

Hirsesalat mit Möhren

Zutaten: 150 Gramm Hirse, 400 Gramm Möhren, 30 Gramm Pinienkerne, 10 Cherrytomaten, Salz und Pfeffer, zwei Zweige frische Minze und Koriander, zwei Esslöffel Limettensaft, zwei Teelöffel Tahin (Sesampaste), zwei Esslöffel Olivenöl

Zubereitung: Die Hirse nach Packungsanweisung garen, dann etwas auskühlen lassen. Möhren in kleine Stücke schneiden und kurz andünsten, die Pinienkerne bei geringer Hitze in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Die Tomaten waschen und vierteln, die Kräuter ebenfalls waschen, trocknen und klein hacken. Alles in eine Schüssel geben und mit Limettensaft, Tahin, Olivenöl sowie etwas Salz und Pfeffer mischen, auf Tellern anrichten und servieren.

Kokosquark mit Heidelbeeren

Zutaten: 300 Gramm Heidelbeeren, 150 Milliliter Kokosmilch, 250 Gramm veganer Magerquark oder Joghurt, je zwei Esslöffel Birkenzucker und Kokosflocken

Zubereitung: Den Quark mit Kokosmilch zu einer glatten Masse verrühren. Die gewaschenen Heidelbeeren unterrühren, ein paar zur Dekoration beiseitestellen. Mit Zucker abschmecken und mit Kokosraspeln bestreuen, auf Dessertgläser verteilen, bis zum Verzehr im Kühlschrank kalt stellen.

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Erstellt:
13. Februar 2024, 11:30 Uhr

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