Sportsfreund des Tages: Matthias Sammer
Sportsfreund des Tages: Matthias Sammer

© imago/Ulrich Hufnagel
Von cu
Matthias Sammer gefällt sich ja in dieser Rolle – als Fernsehexperte, der im Fußball Dinge sieht, die kein anderer Fachmann oder Fan erkennt. Seit Jahren erklärt er bei Champions-League-Spielen den unergründlichen Lauf der Kugel. Mal heiter mit einem Lachen im Gesicht , mal wolkig mit verfinsterter Miene – je nach Großwetterlage auf dem Platz.
Sammer hat dabei immer schön auf Distanz geachtet. Bei aller Kritik wollte er keinem Trainer oder Spieler persönlich zu nahe treten. Aus Respekt, aber auch aus dem Gefühl heraus, selbst noch ein Teil der Branche zu sein. Ist er ja auch. Als Berater von Borussia Dortmund. Und genau über den BVB ist die Sammer-Kritik in dieser Saison wie ein Gewitter hereingebrochen. Das gab gewaltig Ärger – und jetzt bestätigte der langjährige Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Matthias wird keine Spiele mehr kommentieren, wo der BVB auf dem Platz steht.“
Sammer hatte sich in Rage geredet – und da gibt es für den einstigen Feuerkopf kein Halten mehr. Hören wir also noch mal rein, was über den Streamingdienst Prime Video im Januar nach dem 1:2 in Bologna ausgestrahlt wurde. „Wenn wir analytisch vorgehen, ist diese Mannschaft körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung“, wetterte der frühere VfB- und BVB-Profi. „Leider kann die Mannschaft nicht verteidigen, aber Angreifen kann sie auch nicht.“ Ein mannschaftlicher Blackout, der Sammer häufiger eine Sendepause verschafft.