Sportsfreund des Tages: Ronaldo

Von gp

Ronaldo, also jener Ronaldo, der Mitte der 90er Jahre beinahe beim VfB Stuttgart gelandet wäre, stattdessen aber unter anderem bei Real Madrid Weltkarriere machte, hat große Pläne: Der 48-Jährige will Präsident des brasilianischen Fußballverbands werden. „Seit 20 Jahren herrscht Stillstand, ohne Perspektive“, kritisierte der Weltmeister von 1994 und 2002. „Alle sind unzufrieden.“

Tatsächlich durchlebt das Fußballland eine große Krise. Bei den letzten fünf Weltmeisterschaften erreichte der Rekord-Champion nur einmal das Halbfinale – wo es beim 1:7 gegen Deutschland eine historische Schmach erlitt. Aktuell läuft es in der WM-Qualifikation auch mehr schlecht als recht.

Ednaldo Rodrigues, der amtierende Präsident des CBF, gilt vielen als Gesicht der Krise. Seine Präsidentschaft wird überlagert von Unregelmäßigkeiten und Gerichtsprozessen. Kurzum: Von Samba-Stimmung ist man am Zuckerhut so weit entfernt wie von einer Fan-Freundschaft mit Argentinien.

Womit sich Ronaldo ins Spiel bringt. „Il Fenomeno“ soll die Stimmung zum Positiven wenden. Er wolle „weltweit den Respekt vor dem brasilianischen Fußball“ zurückerobern. Die Leute würden ihn sogar anflehen, selbst wieder zu spielen, führte der einstige Torjäger weiter aus, der auf Grund einer Schilddrüsenerkrankung immer wieder mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat. Aber wenn die Not so groß ist, darf auch das Trikot etwas spannen.