Sportsfreund des Tages: Winfried Schäfer
Sportsfreund des Tages: Winfried Schäfer
Von sem
75 Jahre – und es kribbelt noch immer. Zumindest bei Winfried Schäfer, der zu seinem Ehrentag an diesem Freitag betont, dass er auch künftig noch als Trainer arbeiten wolle, denn: „Das ist mein Leben.“ Dabei ist das Trainerleben von „Winnie Wildpark“ ja schon reich an Anekdoten. Klar, da ist die Zeit beim Karlsruher SC, wo Schäfer von 1986 bis 1998 Coach war – und wo er einmal, als die Ausländerregel noch galt, die verzweifelte Ansage des Stadionsprechers kurz vor Wiederbeginn nicht hörte: „Winnie, zähl deine Ausländer“, murmelte der Sprecher Mitte der 90er ins Mikrofon bei der Partie gegen Bayer Leverkusen – das in Minute 46 schon gewonnen hatte. Weil Winnie im Wildpark zum Wiederanpfiff Ausländer Nummer vier eingewechselt hatte.
Pleiten, Pech und Pannen, so lässt sich auch das Intermezzo beim VfB Stuttgart vom Sommer 1998 an umschreiben, aber hey: Hinterher ging es stets spannend weiter. Nationaltrainer in Kamerun, Thailand und Jamaika, Clubtrainer in Aserbaidschan, Thailand und im Iran – aufregender geht es kaum. Seit gut drei Jahren aber wartet Schäfer auf das nächste Engagement. Steht dem Trainer sein Alter im Weg? Schäfer sagt: „75 hört sich an wie ein Firmenjubiläum – aber ich realisiere das gar nicht.“ Jüngst besuchte er seine Tochter und nutzte das aus zu einem Abstecher zum Training des Zweitligisten Preußen Münster. Schäfer kann’s also nicht lassen – und hofft nun, dass aus dem Kiebitz bald wieder Winnie, der Trainer, wird.