Stadt Heitersheim kauft geschichtsträchtiges Malteserschloss
dpa/lsw Heitersheim. Die Stadt Heitersheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) erwirbt das geschichtsträchtige Malteserschloss. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Wie der SPD-Fraktionssprecher Bernd Mohr am Mittwoch auf Anfrage sagte, soll das Gemäuer fast fünf Millionen Euro kosten. Es sei geplant, das Schloss einer öffentlich-sozialen Nutzung zuzuführen. „Aktuell werden unterschiedliche Ideen diskutiert, die vom sozialen Wohnungsbau bis hin zu einer Senioreneinrichtung reichen“, sagte Mohr.
Das frühere Fürstenschloss ist seit 1893 im Besitz eines katholischen Ordens, der das Gemäuer zuvor an eine deutsch-chinesische Investorengruppe verkaufen wollte, die dort eine internationale Privatschule eröffnen wollte. Bei einem Bürgerentscheid Anfang 2020 hatte die Mehrheit für entsprechende Pläne gestimmt. Damit wurde damals eine Entscheidung des Gemeinderates revidiert. Dieser hatte sich zuvor gegen das Schulprojekt ausgesprochen. Trotz des positiven Votums der Bürger war die Investorengruppe von ihrem Vorhaben zurückgetreten, wie Mohr sagte. Die Entscheidung des Gemeinderats am Mittwoch fiel demnach einstimmig.
Die Bürgerinitiative Malteserschloss (BIM) begrüßte die Entscheidung. Der Gemeinderat habe eine historische Entscheidung getroffen und den richtigen Schritt gemacht: „Nach rund 750 Jahren wird das Schloss zum Eigentum der Bürger von Heitersheim. Wir können dieses überregional herausragende Ensemble künftig für uns selber und für die Menschen in unserer Region nutzen“, hieß es.
© dpa-infocom, dpa:211110-99-940936/3