Stadt jagt weiter Waschbären am Max-Eyth-See
Auch nach jahrelangen Diskussionen über die Bestände von Waschbären und Nilgänsen fehlt noch ein Konzept.
Von Iris Frey
Stuttgart - Der Max-Eyth-See ist weiterhin ein Problem-Hotspot in der Stadt. Nicht nur die hohe Anzahl von Nilgänsen und Waschbären, sondern ebenso ein übermäßiger Bewuchs von Wasserpflanzen sowie ein noch ungelöster Wasserverlust machen schnelle Lösungsvorschläge notwendig. Was will die Stadt also unternehmen?
Seit Jahren schon vermehren sich Nilgänse in der Region, insbesondere am Max-Eyth-See in Hofen, im Jahr 2024 zählte man hier circa 150 Tiere. Die Stadt kündigte an, dass es noch im Januar eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema geben soll. Mit Blick auf die Nilgänse plant die Stadtverwaltung, mit einem Stadtjäger ein Konzept zur Reduzierung des Bestands zu erstellen und als eine erste Maßnahme das Gras am Ufer stehen zu lassen, denn Gänse bevorzugen zum Weiden kurzes Gras.
Ebenso werden Waschbären immer mehr zu einem Problem. Im vergangenen Jahr habe ein Stadtjäger auf der besonders geschützten Vogelinsel im Max-Eyth-See acht Waschbären gefangen und getötet, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Im Jagdjahr 2023/24 waren im gesamten Stadtgebiet Stuttgarts insgesamt noch 32 Waschbären erlegt worden, nun wird die Jagd nach der invasiven Art verstetigt.
Ein weiteres Problem stellt der Wasserverlust im Max-Eyth-See dar. Warum der See überhaupt Wasser verliert, ist nach Auskunft der Stadt nach wie vor unklar. Im Frühjahr soll ein Gutachten hierzu Ergebnisse liefern. Auch über die Wintermonate werde derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung Wasser zugeführt, um den Wasserspiegel stabil zu halten. Im vergangenen Jahr seien den Angaben zufolge rund 585 000 Kubikmeter Wasser aus den Quellen eines ehemaligen Trinkwasserpumpwerks eingespeist worden.
Einen kleinen Lichtblick gibt es bei all diesen dringenden Problemen dennoch: In dem Naherholungsgebiet rund um den Max-Eyth-See sei die vergangene Sommersaison deutlich ruhiger verlaufen, teilte die Stadt mit. Und das, obwohl die vielen illegalen Griller, deren Zahl nur schwer zu kontrollieren sei, und die starke Zufahrt an den See weiterhin das Hauptproblem blieben. Daten über die Zahl der Ordnungswidrigkeiten und Straftaten gibt es Stand jetzt noch nicht.