Städte wollen gefährdete Afghanen aufnehmen: Kritik an Bund

dpa Heidelberg. Die deutschen Städte wollen afghanischen Ortskräften und deren Familien sowie weiteren schutzbedürftigen Menschen einen sicheren Hafen bieten. „Wir wollen damit ein Zeichen von Menschlichkeit setzen und Verantwortung übernehmen“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), am Dienstag nach einer Präsidiumssitzung des kommunalen Spitzenverbandes in Heidelberg.

Burkhard Jung (SPD), Präsident des Deutschen Städtetages. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Burkhard Jung (SPD), Präsident des Deutschen Städtetages. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Viele der jetzt verfolgten Menschen haben sich nach den Worten des Leipziger Oberbürgermeisters in den vergangenen Jahren für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt und befinden sich auch wegen der Zusammenarbeit mit deutschen Stellen in Gefahr. Zudem stehe das Land nach der Machtübernahme der Taliban vor einer humanitären Katastrophe. Diese Entwicklung völlig unterschätzt zu haben, sei politisches Versagen der Staatengemeinschaft und der Bundesregierung.

Viele Städte hätten Bund und Länder aufgefordert, großzügige und unbürokratische Aufnahmeprogramme für schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan zu entwickeln.

Derzeit warten noch viele Afghanen, vor allem Ortskräfte und ihre Familien, darauf, nach Deutschland kommen zu können. Bis auf wenige Charterflüge wird der Flughafen Kabul aber weiterhin nicht angeflogen. Der Landweg über Nachbarländer ist nicht nur potenziell gefährlich, sondern meist auch viel zu teuer. Wenn dorthin dennoch Flüchtlinge gelangten, müssten diese Staaten bei deren Versorgung stärker von Deutschland unterstützt werden, forderte Jung.

© dpa-infocom, dpa:210928-99-400146/3

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Erstellt:
28. September 2021, 17:19 Uhr

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