Statt Dauerpräsenz nur große Leere

Backnanger OB Frank Nopper hätte gern weniger Freizeit am Straßenfest-Wochenende

Für Frank Nopper ist der Fassanstich beim Straßenfest etwas ganz besonderes. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Für Frank Nopper ist der Fassanstich beim Straßenfest etwas ganz besonderes. Foto: A. Becher

(kf). Normalerweise hätte Frank Nopper an diesem Wochenende kaum eine freie Minute. Normalerweise würde er schon seit Tagen an seiner Eröffnungsrede feilen, die für ihn das „Hochamt“ eines Backnanger Oberbürgermeisters ist. Heute Abend hätte er dann seinen großen Auftritt: Auf dem brechend vollen Marktplatz würde er seine Murr-Metropole wie immer in den höchsten Tönen preisen, über die Remstaler lästern und schließlich das erste Fass anstechen und Freibier in die Straßenfest-Krüge füllen.

Auch die nächsten drei Tage wären eng getaktet: Empfang für die Gäste aus den Partnerstädten, Gottesdienst auf dem Marktplatz, Siegerehrung beim Nachwuchswettbewerb. Und dazwischen rumlaufen, Stände besuchen, Hände schütteln. „Es ist ein Wochenende der totalen Präsenz“, sagt Nopper. Fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht müssen an diesen vier Tagen reichen.

Und dieses Jahr? „Da ist eine große Leere“, sagt Nopper und weiß noch gar nicht so recht, was er damit anfangen soll. Klar, das Straßenfest sei für ihn auch immer stressig, „ich empfinde das aber nicht als Druck oder Belastung“. Vielmehr sei es jedes Jahr eine „Riesengaudi“ gewesen. Die Absage ist Nopper deshalb sichtlich schwergefallen. Mit der Tatsache, dass es vielleicht sein letztes Straßenfest als Backnanger OB gewesen wäre – Nopper kandidiert bekanntlich im November in Stuttgart –, habe das aber nichts zu tun. Denn ganz egal, wie die Wahl in der Landeshauptstadt ausgeht, beim 50. Backnanger Straßenfest will er nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei sein – „entweder als Oberbürgermeister oder als Gast“.

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Erstellt:
26. Juni 2020, 06:00 Uhr

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