Statt Nahles:Schröder will Gabriel zurück
Altkanzler übt scharfe Kritik an der SPD-Bundesvorsitzenden
Berlin /DPA - Der frühere Bundeskanzler und ehemalige SPD-Vorsitzende Gerhard Schröder hat deutliche Kritik an der SPD-Partei- und -Fraktionschefin Andrea Nahles geäußert. In einem „Spiegel“-Interview sprach Schröder Nahles indirekt die Fähigkeit ab, die SPD in die nächste Bundestagswahl zu führen. Ein Kanzlerkandidat müsse ökonomische Kompetenz haben, betonte er. Auf die Frage, ob Nahles über diese Kompetenz verfüge, sagte Schröder: „Ich glaube, das würde nicht mal sie selbst von sich behaupten.“
Schröder plädierte dafür, angesichts der Krise der SPD wieder stärker auf den früheren Außenminister und Parteichef Sigmar Gabriel zu setzen. „Sigmar Gabriel ist vielleicht der begabteste Politiker, den wir in der SPD haben“, betonte er. „Er ist nur in der Partei ein paar Leuten zu fest auf die Füße getreten.“ Aber die SPD könnte von seinen Fähigkeiten „nach wie vor profitieren“.
Kritik übte der 74-jährige Schröder auch an sprachlichen Ausrutschern Nahles’ wie der Formulierung „Bätschi“ an die Adresse von CDU und CSU. „Das sind Amateurfehler“, sagte Gerhard Schröder. „Sie war damals zwar noch nicht Vorsitzende, aber so drückt man sich einfach nicht aus.“ Er sprach sich dafür aus, den nächsten Kanzlerkandidaten der SPD über eine Urwahl zu klären. Das mobilisiere die Mitglieder und schaffe eine gute Grundlage für den Wahlkampf.