Tigermücke in Baden-Württemberg

Stechende Plagegeister bitte einschicken

Die Asiatische Tigermücke ist eine Herausforderung für Baden-Württemberg. Bürgerinnen und Bürger werden um Mithilfe gegen die Plage gebeten, die potenziell auch Tropenkrankheiten ins Land bringen kann.

Tropische Mücke mit typischer Tigerung.

© dpa/James Gathany

Tropische Mücke mit typischer Tigerung.

Von Michael Maier

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breitet sich in Baden-Württemberg zunehmend aus. Ursprünglich aus Südostasien stammend, wurde die exotische Stechmücke durch internationalen Waren- und Reiseverkehr nach Europa eingeschleppt. In Deutschland wurde sie erstmals 2007 an einer Raststätte bei Weil am Rhein entdeckt. Seitdem hat sich die Mücke in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs etabliert.

Die Tigermücke ist nicht nur lästig, sondern kann auch gefährliche Krankheiten übertragen. Sie ist tagaktiv und sehr aggressiv, was sie zu einer besonderen Plage für Menschen macht, zumal ihre Stiche stärker schmerzen als die von einheimischen Mücken. Brutstätten findet die Tigermücke oft in der Nähe menschlicher Siedlungen, wo sie kleine Wasseransammlungen zur Eiablage nutzt.

 

 

Tigermücke liebt Wasser

Um die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen, ist die Mithilfe der Bevölkerung gefragt. Wichtige Maßnahmen sind das Abdichten von Regentonnen, regelmäßiges Leeren und Reinigen von Vogeltränken und Planschbecken sowie das Vermeiden von Wasseransammlungen in Gärten und auf Balkonen. Ungenutzte Behälter sollten umgedreht werden, um Wasseransammlungen zu verhindern.

Aktionsgemeinschaft gegen Tigermücken

Bei Verdacht auf einen Tigermückenfund sollten Bürger die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) kontaktieren. Die KABS führt Bekämpfungsmaßnahmen durch. Unter anderem empfiehlt sie den biologischen Wirkstoff BTI (Bacillus thuringiensis israelensis), der auch gegen einheimische Stechmücken eingesetzt wird.

Die Klimaveränderung begünstigt die Ausbreitung der Tigermücke in nördliche Gebiete Europas. In wärmeren Regionen kann das Insekt tropische Virenkrankheiten übertragen, nicht aber die gefürchtete Zeckenkrankheit FSME. Obwohl das allgemeine Übertragungsrisiko durch Tigermücken in Deutschland derzeit als moderat eingeschätzt wird, ist Wachsamkeit geboten.

Tigermücke überträgt Krankheiten

  • Chikungunya-Fieber
  • Dengue-Fieber
  • Oropouche-Fieber
  • West-Nil-Fieber
  • Zika-Virus

Merkmale der Tigermücke

  • Größe zwischen 0,4 und 0,9 cm
  • Getigerte schwarz-weiße Färbung
  • Weißer Streifen auf dem vorderen Rückenbereich
  • Hinteres Beinpaar mit fünf weißen Ringeln, der letzte Ringel ist weiß
  • Ungefleckte Flügel

Einsende-Adresse für Tigermücken

KABS e.V.

Georg-Peter-Süß-Straße 3

67346 Speyer

Eine praktische deutsch-französische Online-Plattform "Tiger" ermöglicht mit Fragen das Vorab-Screening vor der Einsendung. Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke erfordert ein gemeinsames Vorgehen von Behörden und Bürgern. Nur durch Wachsamkeit, konsequente Vermeidung von Brutstätten und die Einsendung von Verdachtsfällen kann die weitere Ausbreitung dieser invasiven Art möglicherweise ein Stück weit eingedämmt werden. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, Baden-Württemberg vor den Risiken zu schützen, die potenziell von der Tigermücke ausgehen.

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Erstellt:
2. August 2024, 16:12 Uhr
Aktualisiert:
2. August 2024, 16:55 Uhr

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