Stoch: „Kretschmann ist im Gestern hängengeblieben“

dpa/lsw Stuttgart. SPD-Landeschef Andreas Stoch sieht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach der Bundestagswahl auf dem Holzweg. Wenn Kretschmann trotz der schweren Niederlage für die Union eine Jamaika-Koalition für gut möglich halte, widerspreche das dem Wählerwillen. „Kretschmann ist im Gestern hängengeblieben“, sagte Stoch der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Stuttgart. Die Union und die Grünen brächten gemeinsam nur knapp 39 Prozent auf die Waage. „Wovon Kretschmann träumt, ist ein Auslaufmodell.“ Es sei offensichtlich, dass der Regierungschef in der Koalitionsfrage nicht für die Mehrheit bei den Grünen spreche, wenn er erwäge, der Union erneut den Weg ins Kanzleramt zu bahnen. „Kretschmann befindet sich in einer Lebenslüge.“

Andreas Stoch, SPD-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, spricht bei einem Wahlkampftermin. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Andreas Stoch, SPD-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, spricht bei einem Wahlkampftermin. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Die SPD mit Olaf Scholz sei der Wahlsieger und strebe nun ein „Fortschrittsbündnis“ mit Grünen und FDP an. Die Union stehe für Vergangenheit. Kretschmann hatte am Sonntagabend gesagt, dass er die SPD nicht als den natürlicheren Koalitionspartner ansehe, und sich offen für ein Jamaika-Bündnis mit CDU und FDP gezeigt. Im Frühjahr hatte sich der Regierungschef nach der Landtagswahl im Südwesten gegen eine Ampel-Koalition mit SPD und FDP entschieden und für eine Fortsetzung von Grün-Schwarz.

© dpa-infocom, dpa:210927-99-382906/2

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Erstellt:
27. September 2021, 15:03 Uhr

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