Streik der Busfahrer trifft Region Stuttgart

Während die Landeshauptstadt noch glimpflich davonkommt, fallen anderswo sogar Schulbusse aus.

Von unserer Redaktion

Stuttgart - Wer rund um die Landeshauptstadt heute und morgen mit dem Bus fahren will, hat schlechte Karten. Die Gewerkschaft Verdi hat das Busgewerbe von Donnerstag, 9. Januar, bis Freitag, 10. Januar, zum Streik aufgerufen. Während sich die Auswirkungen in Stuttgart selbst in Grenzen halten, werden die Busse etwa in den Kreisen Ludwigsburg, Böblingen sowie Rems-Murr aber in vielen Fällen in den Depots bleiben. Nicht nur Linienfahrten werden großflächig ausfallen, sondern auch Schulbusse.

In Stuttgart dürfte es nur zu Beeinträchtigungen auf den Linien 53, 54, 58, 73, 90, 91 und 99 kommen, deren Betrieb die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) an private Busunternehmen vergeben hat. Ausgenommen vom Ausstand ist der Großteil der Linien in Stuttgart. Dieser wird von SSB-Fahrern bedient. In Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen entfallen hingegen sämtliche Busse. Nachbarkommunen sind ebenso betroffen wie Linien- und Schulbusfahrten. Im Kreis Böblingen ist voraussichtlich ein Großteil der Linien im Stadtverkehr Böblingen/Sindelfingen betroffen, was vermutlich massive Auswirkungen auf den Stadtverkehr in den beiden Städten haben wird.

Zudem beteiligen sich die Beschäftigten von Friedrich Müller Omnibus (FMO), einer Bahn-Tochter an dem Streik. FMO betreibt unter anderem die Schnellbuslinien zwischen Nürtingen und Böblingen beziehungsweise Waldenbuch und Böblingen über Schönaich und Steinenbronn. Ein Bahn-Sprecher spricht von „flächendeckenden Streiks“ an allen FMO-Standorten. Auch die Firma Wöhr ist laut Verdi beim Streik dabei. Wöhr bedient zum Beispiel die Linie 634 (Weissach-Leonberg). Der Schienenersatzverkehr auf der Schönbuchbahn wird aber laut Landratsamt nicht bestreikt.

Betroffen sind im Rems-Murr-Kreis vor allem die Städte Waiblingen und Backnang sowie einzelne weitere Kommunen im Landkreis. „Wir rechnen mit erheblichen Einschränkungen im Linienverkehr – bis hin zu Komplettausfällen“, erklärt Niklas Hetfleisch, Sprecher des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS).

Begründet wird der Warnstreik damit, dass die erste Verhandlungsrunde ohne ein Angebot der Arbeitgeber zu Ende gegangen sei. Vor der zweiten Runde am 15. Januar soll Druck auf den Arbeitgeberverband baden-württembergischer Busunternehmen (WBO) ausgeübt werden.

Im privaten Omnibusgewerbe des Landes sind laut Verdi-Angaben rund 9000 Menschen tätig. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen kritisiert die Gewerkschaft dafür, dass diese „gleich zu Beginn der Tarifverhandlungen zum Streik aufruft“.

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Erstellt:
8. Januar 2025, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
9. Januar 2025, 21:58 Uhr

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