Strobl fordert kreative Konzepte gegen Krawalle
dpa Rust. Ein Jahr nach der Stuttgarter Krawallnacht fordert der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) kreative Konzepte für Jugendliche in Großstädten. Das eine seien Strafen, aber die seien nur ein Teil der Lösung, sagte Strobl am Mittwoch beim Auftakt der Innenministerkonferenz im badischen Rust, deren Gastgeber er ist. „Da die Straftäter überwiegend jung und männlich sind, müssen wir uns schon fragen, woher kommt diese Aggression, woher kommt diese Motivation, derartigen Krawall zu veranstalten.“ Schulen hätten da einen Auftrag ebenso wie Elternhäuser. Es sei auch eine Herausforderung für Städte und Gemeinden, sinnstiftende Betätigungen für junge Menschen zu finden.
Strobl sagte, er habe in der Zeitung vom Vorschlag gelesen, um Mitternacht Sportveranstaltungen für Jugendliche anzubieten. „Ich finde, das ist gar keine schlechte Idee, solche Dinge sollten wir zumindest mal ausprobieren.“ Da seien vor allem Städte und Gemeinden gefordert. Er könne sich vorstellen, dass es dort viel Kreativität gebe, das Land könne derartiges unterstützen.
Am späten 20. Juni 2020 hatten Dutzende - vor allem Jugendliche und junge Männer - nach einer Drogenkontrolle in der Stuttgarter Innenstadt randaliert. Polizisten waren bedroht, beworfen, getreten und verletzt, Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert worden. Man habe in diesem beginnenden Sommer in vielen Großstädten schon ein paar Probleme mit jüngeren Leuten, sagte Strobl. Da müsse man gegensteuern. Ihn besorge die totale Respektlosigkeit gegenüber Polizisten und Rettungskräften.
Die Innenminister von Bund und Ländern kamen am Mittwochabend zu ihrer diesjährigen Frühjahrskonferenz im Europa-Park Rust zusammen.
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