Strobl: Werden uns hinter CDU-Chef versammeln
dpa Stuttgart. CDU-Bundesvize Thomas Strobl hat seine Partei dazu aufgerufen, sich nach der Wahl des neuen Vorsitzenden geschlossen hinter diesen zu stellen. „Nach dem Samstag kommt der Sonntag. Dann werden wir uns alle hinter dem neugewählten Vorsitzenden versammeln und ihn als neugewählten Vorsitzenden, möglichen Kanzlerkandidaten und möglichen künftigen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland aus vollen Kräften unterstützen - solidarisch und uneingeschränkt“, sagte der baden-württembergische CDU-Chef der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Der Wettbewerb um den Parteivorsitz ist dann beendet.“ Die CDU dürfe sich im Superwahljahr „nicht länger als unbedingt nötig“ mit sich selbst beschäftigen.
Die CDU wird an diesem Samstag auf einem Online-Parteitag über die Nachfolge der Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer entscheiden. Für den Vorsitz bewerben sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen.
Strobl sagte für die Südwest-CDU zu, sich sofort hinter den neu gewählten Parteichef zu stellen. „Es ist auch im Interesse der CDU Baden-Württemberg, denn acht Wochen später haben wir die wichtige Landtagswahl.“ Die Landes-CDU habe sich mit „klarer Mehrheit“ für den Wirtschaftsexperten Merz ausgesprochen. Strobl schränkte aber ein, es gebe „freilich kein homogenes Bild“. Er kenne auch Parteifreunde, die für Laschet oder Röttgen seien. Die Südwest-CDU stellt mit 153 von 1001 Delegierten die zweitgrößte Gruppe hinter dem Landesverband aus NRW.
Strobl, der wieder als stellvertretender Vorsitzender antreten will, glaubt nicht, dass es für die Südwest-CDU eine Schlappe wäre, wenn Merz durchfällt. „Alle drei Persönlichkeiten kenne ich lange und ich kann sagen, dass ich mit jedem der drei ab der ersten Sekunde belastbar, vertrauensvoll und allerbestens zusammenarbeiten kann.“ Das gelte aber für die gesamte Landes-CDU. „Da gibt es eine Präferenz, aber zusammenarbeiten können wir mit allen dreien“, sagte der 60-Jährige, der im Südwesten auch Innenminister und Vize von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist.
Er selbst habe zu allen dreien ein gutes Verhältnis. „Friedrich Merz kenne ich wirklich schon ganz lange. Wir sind auch in der Zeit, in der er politisch keine Ämter und Funktionen hatte, freundschaftlich verbunden geblieben und haben uns immer wieder mal getroffen.“ Laschet und er seien seit einigen Jahren gemeinsam Bundesvize. „Wir arbeiten sehr vertrauensvoll und sehr, sehr gut zusammen. Er mag Baden-Württemberg, macht hier regelmäßig seinen Sommerurlaub am Bodensee. Dort habe ich ihn auch schon des Öfteren besucht und bin mit ihm am Seeufer mit einem Felchen verhockt.“ Und Röttgen kenne er aus 18 Jahren gemeinsamer und „sehr konstruktiver Zeit“ im Bundestag.