Mietendeckel
Studierendenwerk kritisiert Konzept der SPD zu WG-Zimmern
Ein WG-Zimmer für Auszubildende oder Studierende soll nicht teurer als 400 Euro sein? Das klingt gut. Aber das Deutsche Studierendenwerk meldet Zweifel an, ob der Plan der SPD praktikabel und gerecht ist.
Von Tobias Peter
Das Deutsche Studierendenwerk übt Kritik am SPD-Konzept zu WG-Zimmern von Studenten und Auszubildenden, wie es der SPD-Parteitag beschlossen hat. „Wir sehen gute Impulse für die Förderung des studentischen Wohnens im SPD-Programm“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, unserer Redaktion. „Aber wir haben viele Fragenzeichen, wenn es um die versprochene Garantie geht, dass bei einer Miete für ein WG-Zimmer, die über 400 Euro liegt, notfalls auch der Staat mit einem Zuschuss einspringt“, fügte Anbuhl hinzu.
Das SPD-Konzept sieht vor, die Mietpreisbremse auszuweiten. Eine Online-Plattform soll als Rechtsdienstleister kostenlos die Ansprüche von Studierenden und Auszubildenden aus der Mietpreisbremse geltend machen – „in Kooperation mit Studierenden- und Azubi-Werken“, wie es im SPD-Regierungsprogramm heißt. Wenn die Miete für das WG-Zimmer trotzdem oberhalb von 400 Euro liegt, soll die Differenz erstattet werden.
Lob für Programm „Junges Wohnen“
Die kommunalen Mietspiegel seien hoch differenziert, sagte Anbuhl. Sie orientierten sich an der Quadratmeter-Zahl einer Wohnung, ihrer Lage, der Ausstattung und dem Baujahr. „Nimmt man die 400-Euro-Grenze ernst, könnte das bedeuten, dass ein WG-Zimmer in bester Lage mit hochwertigster Ausstattung auf eine Miete von 400 Euro hinunter subventioniert wird“, sagte er. „Ist das wirklich sozial vertretbar?“
Anbuhl betonte, viele Studierende seien durch die Mieten schwer belastet, die Mietpreisbremse sei wichtig. Die Studierendenwerke hätten aber weder eine gesetzliche Grundlage noch die Ressourcen dafür, sich an Aufbau oder Betrieb des geplanten Portals zu beteiligen. Anbuhl lobte, dass die SPD das Programm „Junges Wohnen“ ausbauen wolle. Mit ihm würden die Studierendenwerke weiter bezahlbaren Wohnraum für Studierende bauen und modernisieren.