Jungwähler

Studierendenwerk sieht Warnsignal an Union und SPD

Ihr schlechtes Ergebnis bei den Jungwählern zeige: Union und SPD hätten den Wahlkampf an den Alltagssorgen dieser Altersgruppe vorbeigeführt, kritisiert das Deutsche Studierendenwerk. Die kommende Regierung müsse einen Jugendgipfel einberufen.

Haben Union und SPD die Alltagssorgen von Studierenden ausreichend im Blick?

© dpa/Swen Pförtner

Haben Union und SPD die Alltagssorgen von Studierenden ausreichend im Blick?

Von Tobias Peter

Das Deutsche Studierendenwerk hat Union und SPD vorgeworfen, die Problemen junger Menschen zu wenig zu beachten, und fordert einen Jugendgipfel von der neuen Bundesregierung. „Die möglichen angehenden Regierungsparteien CDU/CSU und SPD liegen bei den Jungwählerinnen und Jungwählern zusammen unter 25 Prozent, wie die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen zeigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, unserer Redaktion. „Das zeigt: Sie haben einen Wahlkampf an den konkreten lebensnahen Alltagssorgen der jungen Menschen vorbeigeführt.“

Hohe Lebenshaltungskosten

Anbuhl betonte: „Hohe Mieten, teure Lebensmittel, marode Infrastruktur – diese Themen treiben die junge Generation um, und eine neue Bundesregierung muss dafür Lösungen finden.“ Natürlich träfen diese Fragen die gesamte Bevölkerung, „doch junge Menschen in einer ebenso kritischen wie prägenden Phase ihres Lebens besonders hart“, so Anbuhl. Rund 54 Prozent ihrer Einnahmen müssten Studierende laut Statistischem Bundesamt in ihre Miete stecken, bei Auszubildenden seien es 42 Prozent, in der Gesamtbevölkerung 25 Prozent.

„Eine gute Bildungs- und Sozialpolitik ist die beste Brandmauer gegen Rechtsextremismus“, sagte Anbuhl. „Die angehende Koalition muss dringend ein umfassendes Paket für die junge Generation schnüren.“ Dazu zählten eine Bafög-Reform und ein weiterhin rabattiertes Deutschlandticket für Studierende. Auch die Lage an Schulen und Kitas müsse in den Fokus rücken, so Anbuhl. Der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks verlangte: „Eine neue Bundesregierung sollte deshalb noch in diesem Jahr einen Jugendgipfel mit Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden einberufen, um schnell zu Lösungen zu kommen.“

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Erstellt:
28. Februar 2025, 00:08 Uhr

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