Behindertenfeindliche Witze von Mockridge
Stuttgarter Ex-Para-Sportler Mathias Mester widerspricht Zusammenarbeit
Der ehemalige Paralympics-Teilnehmer Mathias Mester soll nach Angaben des Comedians Luke Mockridge an dessen Bühnenprogramm und den umstrittenen Witzen über Kleinwüchsige beteiligt gewesen sein. Mester hat sich nun dazu geäußert.
Von Isabelle Vees
Luke Mockridge hat es mit seinen umstrittenen Aussagen wieder einmal in die Schlagzeilen geschafft. Nach seinen behindertenfeindlichen Aussagen im Podcast „Die Deutschen“ hagelte es massenweise Kritik. Am Sonntag schließlich meldete sich der 35-jährige Comedian auf seinem Instagram-Kanal zu Wort. Dort zeigt er einen Ausschnitt aus seinem Bühnenprogramm, in dem er sich unter anderem über kleinwüchsige Sportler lustig macht. Dies versucht er zu legitimieren, indem er behauptet, diese Gags gemeinsam mit seinem „Kumpel“, dem kleinwüchsigen Speerwerfer Mathias Mester, geschrieben zu haben. Dieser meldet sich nun auf seinem Kanal zu Wort - und bestreitet die Behauptung.
Mockridges Aussagen seien „geschmacklos“ und „grenzüberschreitend“
Nachdem der Name des Ex-Para-Sportlers in Luke Mockridges Statement fiel, äußerte sich Mathias Mester am Montag zu den Aussagen und macht seine Haltung deutlich: „Es sind Äußerungen gefallen in dem Podcast, die absolut nicht okay sind. Die diskriminierend sind, die Grenzen überschreiten“, sagt er in seinem Video. Mit diesen Aussagen habe er nichts zu tun und möchte sich davon abgrenzen.
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Das Bühnenprogramm, welches Luke Mockridge im Zuge seines Statements veröffentlicht hat, habe er nach eigenen Behauptungen mit Mester gemeinsam geschrieben. „Auch davon möchte ich mich abgrenzen“, stellte der Wahl-Stuttgarter klar. Mockridge habe ihm im vergangenen Jahr Witze über Kleinwüchsige geschickt. „Ich habe gesagt, ich finde es witzig“, so Mester. Eine Zusammenarbeit, wie von Mockridge behauptet, habe es aber nicht gegeben. Auch habe all das nicht im Geringsten mit den Aussagen im Podcast zu tun.
Mesters humorvoller Umgang mit seiner Behinderung bedeute für ihn ein Stück weit Inklusion. Er findet es wichtig, über sich selbst lachen zu können. „Vielleicht ist es auch so eine Art, wie ich durchs Leben gehe. Offen und mit Spaß. Aber mit Spaß hatten diese Aussagen im Podcast nichts zu tun.“
Erste Veranstalter ziehen Konsequenzen
Nach dem Eklat reagierte der Fernsehsender Sat.1 mit der Absage seiner geplanten Show „Was ist in der Box?“. Auch das Comedy-Format „NightWash“ strich Mockridge aus dem Line-Up und fand am Sonntag in Paderborn ohne den 35-Jährige statt. Das Bonner Theater „Haus der Springmaus“, gegründet vom Vater des Comedians, Bill Mockridge, äußert sich auf Instagram zu dem Vorfall und reagiert mit der Absage zweier Shows von Mockridge im Oktober.
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Mockridges Live-Tour „Funny Times“ mit 32 Auftritten scheint allerdings zum aktuellen Zeitpunkt wie geplant stattzufinden. Bereits am Donnerstag, den 12. September, soll die Tour in Bünde in Nordrhein-Westfalen starten.