Nach Vorfällen im IC rund um Gökay Akbulut

Stuttgarts Antifa distanziert sich von Drohbrief gegen VfB-Fans

Antifaschistische Aktivisten aus Stuttgart bestreiten, einen Drohbrief gegen Fanclubs des VfB Stuttgart verfasst zu haben. Ein solcher tauchte nach den Vorfällen rund um die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut auf, die sich in einem Zug ereignet haben sollen.

Die Polizei ermittelt im Fall um die Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut.

© dpa/Fabian Sommer

Die Polizei ermittelt im Fall um die Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut.

Von Franz Feyder, Johannes Röckinger und Philipp Maisel

Das „Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region“ sowie die „Antifaschistische Aktion Stuttgart“ distanzieren sich davon, einen Drohbrief an Fans des Fußballbundesligisten VfB Stuttgart verfasst und verschickt zu haben. Dieser war bei einigen Fanclubs eingegangen, nachdem die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke) Anhänger des VfB beschuldigt hatte, sie am vergangenen Samstag im Intercity 2048 zwischen Heidelberg und Stuttgart sexuell belästigt, angegriffen und beleidigt zu haben. Der Darstellung der Parlamentarierin widersprachen inzwischen zahlreichen Mitreisende. Sie beschuldigen ihrerseits die Politikerin Akbulut, sie beleidigt und mit einer geworfenen Weinflasche angegriffen zu haben.

In ihrem am Freitagnachmittag verbreitetem Schreiben solidarisiert sich die Stuttgarter Antifa mit der Politikerin: „Verbal einzuschreiten, wenn gehetzt wird und sich im Zweifel auch konkret zur Wehr zu setzen, ist notwendig und absolut richtig.“ Die Aktivisten stellen aber klar, dass sie keinen Drohbrief geschrieben hätten: „Genauso notwendig wie der Kampf gegen Rechts ist einer Pauschalisierung und einer Aburteilung von Menschengruppen entgegen zu treten.“ Eine wahllose Bedrohung und Erpressung von Fanclubs sei nicht nicht zielführend, um Menschen für Diskriminierung zu sensibilisieren.

Allerdings mahnen sie gegenüber den Fans auch: „Rassismus und Sexismus waren und sind nach wie vor ein Problem in vielen Fußballstadien. Zeiten, in denen Bananen flogen oder Affenlaute alltäglich waren, sind vorbei. Dass das der Fall ist, dazu haben in den vergangenen Jahren in vielen bundesdeutschen Städten insbesondere organisierte Fans beigetragen – und das erkennen wir an.“ Es sei aber notwendig, rechten Umtrieben überall aktiv entgegen zu treten. Sie machten „auch vor den Stadiontoren keinen Halt“.

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Erstellt:
31. Januar 2025, 19:06 Uhr

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