Aus Datenschutzgründen

Südkorea verbietet chinesische KI DeepSeek

Aus Datenschutzgründen wurde der Chatbot DeepSeek vorübergehend aus südkoreanischen App-Stores entfernt. Auch in Deutschland haben Behörden Sicherheitsbedenken angemeldet.

Südkorea hat die chinesische KI DeepSeek vorübergehend verboten (Symbolbild).

© dpa/Patrick Pleul

Südkorea hat die chinesische KI DeepSeek vorübergehend verboten (Symbolbild).

Von red/dpa/AFP

Südkorea hat die chinesische KI DeepSeek vorübergehend verboten. Die Kommission für den Schutz personenbezogener Daten (PIPC) begründete ihre Entscheidung mit datenschutzrechtlichen Bedenken. Der Dienst der App werde erst wieder aufgenommen, sobald Verbesserungen im Einklang mit südkoreanischen Datenschutzgesetzen unternommen worden seien. Laut PIPC arbeitet DeepSeek derzeit aktiv mit der Datenschutzbehörde zusammen.

Die Angleichung „wird zwangsläufig eine erhebliche Zeit in Anspruch nehmen“, wie das chinesische Unternehmen eingeräumt habe. Bis zur Behebung der Mängel werde der Dienst gesperrt, erklärten die südkoreanischen Datenschützer weiter.

Nutzerinnen und Nutzer, die Deepseek bereits vor der am Samstag erfolgten Sperrung heruntergeladen hatten, konnten den KI-Dienst weiter benutzen. Die südkoreanischen Behörden wies diese User jedoch an, die Künstliche Intelligenz nur „mit Vorsicht“ zu nutzen. Deepseek-Nutzer sollten möglichst keine persönlichen Daten in die Suchmaske eingeben, so die Empfehlung.

Sicherheitsbedenken auch in Deutschland

Deepseek hatte seinen Chatbot Ende Januar veröffentlicht und damit ein Beben in der US-Tech-Branche ausgelöst. Der auf dem Modell basierende Chatbot kann es mit den führenden US-Programmen wie ChatGPT von OpenAI aufnehmen. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von Deepseek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investierte.

Auch in Deutschland meldeten Behörden und Cybersicherheitsfachleute gravierende Sicherheitsbedenken mit Blick auf die chinesische KI DeepSeek. Dabei geht es um mehrere Punkte: die offenkundig sehr weitreichende Speicherung von Nutzerdaten, die mögliche Manipulierbarkeit der Anwendung für kriminelle Zwecke und die Frage, inwieweit der chinesische Spionage- und Überwachungsapparat Zugriff auf Nutzerdaten hat.

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Erstellt:
17. Februar 2025, 07:32 Uhr

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