Südwest-Maschinenbauer erwarten mehr Umsatz
dpa/lsw Stuttgart. Der Mangel an Mikrochips und anderen Bauteilen macht Maschinenbauern zu schaffen. Die Geschäfte laufen aber wieder besser als zu Beginn der Corona-Krise. Davon profitiert auch der Arbeitsmarkt.
Ungeachtet der Versorgungsengpässe bei Elektronikteilen will der Maschinenbau im Südwesten 2022 mehr umsetzen. „Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Jahr das Rekordergebnis von 2018 erreichen können“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA Baden-Württemberg, Dietrich Birk, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
2018 hatte der Maschinenbau im Südwesten 85,4 Milliarden Euro umgesetzt - in den Folgejahren lagen die Zahlen darunter, auch wegen der Corona-Pandemie. Für 2021 hatte sich die Branche auch dank der guten Auftragslage ursprünglich vorgenommen, den Umsatz um elf Prozent auf rund 84 Milliarden Euro auszubauen. „Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte machten sich Lieferengpässe bemerkbar. Wir erwarten deshalb, dass ein Teil der für dieses Jahr geplanten Umsätze erst im nächsten Jahr kommen wird“, resümierte Birk.
Gut vier von fünf Branchenunternehmen haben aufgrund von Lieferengpässen erhebliche Probleme. Mikrochips, Halbleiter, Teile von Maschinensteuerungen und Sensoren sind knapp. „Bei Stahl und Kunststoff sind die Engpässe auch deutlich spürbar“, berichtete Birk. Unfertige Maschinen, Anlagen und Komponenten werden demnach zunehmend auf Lager genommen.
Auf allen Kanälen werde versucht, fehlende Teile zu beschaffen: „Ein Unternehmen berichtete, aus sogenannter Weißer Ware, also fertigen Haushaltsgeräten, Sensoren und Elektronikbauteile auszubauen, um diese in Maschinen zu verwenden.“ Eine rasche Entspannung der Lage sei nicht zu erwarten. Der weltweite Mangel an Elektronikteilen betrifft auch andere Branchen wie beispielsweise die Automobilindustrie.
Birk betonte, dank der Kurzarbeit habe es in der Corona-Krise keine Entlassungswellen gegeben. Die Branche beschäftige im Land weiter über 300.000 Menschen. „Insgesamt stehen bei uns die Zeichen auf Neueinstellungen. Es gibt eher die Schwierigkeit, genügend qualifizierte Beschäftigte zu finden“, sagte Birk.
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