Südwestmetall: Lieferengpässe belasten Mehrheit der Firmen
dpa/lsw Stuttgart. Viele Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten sehen sich durch Liefer- und Versorgungsengpässe ausgebremst und rechnen nicht mit einer baldigen Entspannung der Lage. Bei einer Umfrage der Arbeitgeberverbände berichteten 80 Prozent von 275 teilnehmenden Firmen von einer „mittleren“ oder sogar „starken“ Beeinträchtigung des Geschäfts, wie der Verband Südwestmetall am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. „Die Hoffnung auf Rückkehr zum Vorkrisenniveau im Laufe des kommenden Jahres verschiebt sich für immer mehr Firmen nach hinten“, sagte Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick. Mit einer Entspannung könne frühestens im zweiten Halbjahr 2022 gerechnet werden.
Bei einer Umfrage im Januar hatten demnach noch knapp zwei Drittel der Betriebe angegeben, bis Ende 2022 mindestens das Niveau von Ende 2018 - also vor Rezession 2019 und anschließender Corona-Krise - erreichen zu können. Mittlerweile rechne damit nur noch knapp die Hälfte der Firmen. „Die Lieferengpässe spielen dabei eine gewichtige Rolle. Nur rund jedes 40. Unternehmen ist davon gar nicht betroffen“, hieß es vom Verband.
Den Firmen zufolge fehlen Rohstoffe, Materialien und Vorprodukte wie Halbleiter und Elektronikkomponenten. Im Schnitt bekommen die Betriebe laut Umfrage die Lieferengpässe seit gut fünf Monaten zu spüren - und sie rechnen mit weiteren rund neun Monaten. Einige gehen sogar von bis zu 24 Monaten aus. Besonders häufig wird über Preissteigerungen im Einkauf und über verspätete Lieferungen geklagt, aber auch über zu geringe Liefermengen oder komplette Lieferausfälle.
© dpa-infocom, dpa:211104-99-865871/2