Tausende bei Trauerfeier für toten Rapper

Auch viele Stars bei Abschied von dem erschossenen Nipsey Hussle

Los Angeles /DPA/AP - Freunde, Fans und Angehörige des erschossenen Rappers Nipsey Hussle haben bei einer großen Trauerfeier von dem Musiker Abschied genommen. Im Staples Center in Los Angeles fanden sich am Donnerstag (Ortszeit) nach US-Medienberichten mehr als 20 000 Menschen ein.

Tausende säumten die Straßen, als der Sarg mit Hussles Leichnam nach der Trauerfeier auf einer Strecke von 40 Kilometern durch mehrere Stadtteile von Los Angeles gefahren wurde. Dabei kam es Polizeiangaben zufolge erneut zu tödlichen Schüssen aus einem fahrenden Auto heraus: Ein Mensch wurde getötet, drei weitere wurden verletzt. „Wir müssen diese sinnlose Gewalt stoppen“, twitterte der Polizeichef von Los Angeles. Sein Einfluss als Rapper, Aktivist in der Gemeinde, Vater, beschützender Bruder und Sohn wurde in sehr persönlichen Reden seiner Angehörigen und Freunde hervorgehoben.

Der Rapper Snoop Dogg würdigte seinen Kollegen als liebenswerten Menschen, der sich für die Versöhnung von rivalisierenden Banden starkgemacht habe. Stevie Wonder spielte Songs wie „Rocket Love“ und „Tears in Heaven“. Der Sänger warnte vor Waffengewalt. Es seien schon genug Menschen getötet worden, sagte Wonder. Es wurde auch ein Brief des früheren US-Präsidenten Barack Obama verlesen, der darin Hussles Wandlung zu einem Friedensaktivisten als Vorbild für junge Menschen würdigte.

Die Prozession führte auch an einem Bekleidungsladen vorbei, dessen Mitbesitzer Hussle war, hier war der Musiker Ende März erschossen worden. Der mutmaßliche Täter war nach Angaben der Polizei mit dem Rapper in Streit geraten. Zwei Tage nach der Tat wurde der 29-jährige Verdächtige festgenommen und wegen Mordes angeklagt. Er plädierte vor Gericht auf nicht schuldig.

Mit dem Lied „Victory Lap“ war Hussle bei den diesjährigen Grammy Awards für das beste Rap-Album nominiert. Hussle, der nach eigenen Angaben einst selbst in einer berüchtigten Straßengang war, hatte sich neben der Musikerkarriere gegen die Bandenkriminalität engagiert.

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Erstellt:
13. April 2019, 03:14 Uhr

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