Karlsruhe
Tausende demonstrieren gegen „Abschiebetickets“ der AfD
Der Karlsruher Marktplatz ist am Samstagmittag voller Menschen. Unter dem Motto „Mit uns statt gegen uns“ demonstrieren sie gegen eine AfD-Wahlkampfaktion.
Von red/dpa/lsw
Rund 3.500 Menschen haben nach Polizeiangaben auf dem Marktplatz in Karlsruhe gegen eine AfD-Wahlkampfaktion demonstriert. Der Protest richtete sich gegen „Abschiebetickets“ der AfD: Flyer, die optisch an Flugtickets angelehnt sind. Die Demonstration verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Die Veranstalter sprachen von etwa 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Es sei sehr friedlich und schön gewesen, voller Zuspruch und Zusammenhalt, sagte Mitorganisator Ahmad Hawarnah nach der Demo. Hawarnah sitzt im Integrationsausschuss der Stadt Karlsruhe. Den Protest habe er privat und gemeinsam mit zwei weiteren Personen, die er aus dem Ausschuss kenne, initiiert und organisiert. Anfangs hätten sie mit lediglich 500 Menschen bei der Demo gerechnet.
Polizei ermittelt wegen Verdachts der Volksverhetzung
Die an Flugtickets erinnernden Flyer hatten Anfang der Woche bundesweit für Schlagzeilen und Empörung gesorgt. Sie richten sich an „illegale Einwanderer“. Das Abflugdatum ist auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar datiert: „Von: Deutschland – Nach: Sicheres Herkunftsland“.
Der AfD-Landesverband Baden-Württemberg hatte mitgeteilt, dass es sich um eine Wahlkampfaktion des Kreisverbandes Karlsruhe handele. Laut der Linken tauchten die Flyer in Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund auf. Die Polizei ermittelt anlässlich der Flyer wegen Verdachts der Volksverhetzung.