US-Wahlkampf Donald Trump vs Kamala Harris

Taylor Swift: Warum die Katzen wahlentscheidend sein könnten

Donald Trump möchte am 5. November wieder US-Präsident werden. Zwei Katzen-Zitate bezogen auf Migranten und Frauen könnten ihm dabei nun hinderlich werden. Taylor Swift und weitere Stars positionieren sich offen für Kamala Harris.

Best friends werden sie in diesem Leben wohl nicht mehr: Donald Trump und Taylor Swift. (Archivbilder)

© AFP/KEVIN DIETSCH

Best friends werden sie in diesem Leben wohl nicht mehr: Donald Trump und Taylor Swift. (Archivbilder)

Von Sandra Hartmann

Es ist wohl die berühmteste Aussage des TV-Duells am 11. September 2024 zwischen Donald Trump und Kamala Harris im Rahmen des US-Wahlkampfes.

Trump griff darin die in der vorangegangenen Wochen in den sozialen Medien weit verbreitete Behauptung auf, dass haitianische Migranten in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio Haustiere stehlen und sie essen würden, unter anderem Hunde und Katzen. Ein Sprecher der Stadt sagte dem Sender ABC News daraufhin, es gebe „keine glaubwürdigen Berichte oder konkreten Behauptungen, dass Haustiere von Migranten geschädigt, verletzt oder misshandelt wurden“.

Hunde und Katzen zeigen sich geschockt

Seine Aussage feiert dennoch bis heute ein virales Fest in den sozialen Medien. Zahlreiche Influencer verwursteten seine Sätze über die Hunde-und-Katzen-essenden-Migranten zu diversen Songs und lustigen Video-Clips mit vermeintlich entsetzten Hunde- und Katzen-Gesichtern:

Während Trump scheinbar ein wahrer Tierfreund ist und Katzen und Hunde vor hungrigen Migranten schützen möchte, wird auch seinem Vize J. D. Vance eine von ihm bereits 2021 ebenfalls über Katzen getätigte Aussage zum Verhängnis. Vance nannte Frauen wie Vizepräsidentin Kamala Harris, die keine Kinder bekommen haben, „kinderlose Katzenladies, die in ihrem eigenen Leben und den Entscheidungen, die sie getroffen haben, unglücklich sind und deshalb auch den Rest des Landes unglücklich machen wollen“.

Diese despektierliche Äußerung sorgte dafür, dass der derzeit weltweit erfolgreichste Musik-Star reagierte. Schon seit Jahren postet Taylor Swift Fotos von ihren Katzen, welche dadurch selbst schon Internet-Stars sind. Nun verkündet die Sängerin in einem Instagram-Post ihre volle Wahlkampf-Unterstützung für Kamala Harris, die Kandidatin der Demokraten.

Darin erklärt sie unter anderem: „Ich habe recherchiert und werde meine Stimme Kamala Harris geben, weil sie für die Rechte aller kämpft und weil ich glaube, dass wir in und für dieses Land so viel mehr erreichen könnten, wenn wir eine ruhige Präsidentschaft haben und nicht von Chaos regiert werden [...]. Unterschrieben hat sie ihren Post mit „childless cat lady“.

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Bei den Emmy-Wards konnte sich nun auch Selena Gomez, eine von Swifts besten Freundinnen einen Kommentar dazu nicht verkneifen.

Sie sei ebenfalls eine „kinderlose Katzen-Frau“ – was mittlerweile schon fast ein geflügelter Ausdruck dafür ist, Harris zu unterstützen.

Dafür bekam die Sängerin und Schauspielerin viel Applaus von anderen Stars im Publikum – auch weil Gomez erst unlängst öffentlich gemacht hat, dass sie keine Kinder bekommen kann – und damit gar nicht erst die Wahl hat, darüber zu entscheiden.

In den Vereinigten Staaten hat es Tradition, dass Stars politisch vor einer Wahl Stellung nehmen und sich dazu äußern, für wen sie stimmen werden. In diesem Fall kann das sogar wahlentscheidend sein, denn Swift hat allein auf Instagram 283 Millionen Follower, Selena Gomez kommt gar auf 428 Millionen.

Migranten und Frauen sind eine große Zielgruppe

Die Zitate von Trump und Vance zeigen darüber hinaus auch etwas anderes: ihre Einstellung zu Migranten und ihr Frauenbild. Dabei unterschätzen sie vermutlich, dass dies zwei der größten Wähler-Zielgruppen sind – und damit durchaus wahlentscheidend sein können.

Insgesamt leben in den USA derzeit rund 342 Millionen Menschen – davon sind über die Hälfte Frauen (50,6 Prozent). 50 Millionen internationale Migranten – mehr als in jedem anderen Land der Erde – sind in dem Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“. Die Vereinigten Staaten gelten als Einwanderungsland schlechthin.

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Erstellt:
24. September 2024, 14:49 Uhr

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